Peter Kaiser – König des Kuskokwim
Peter Kaiser hat zum dritten Mal hintereinander das Kuskokwim 300 Schlittenhunderennen gewonnen. Am Sonntagmorgen um 10:30 Uhr (Ortszeit) überquerte der 29jährige in seiner Heimatstadt Bethel nach 40 Stunden und acht Minuten die Ziellinie. Damit war Kaiser fast 30 Minuten schneller als letztes Jahr.
3Pete
Die Temperaturen waren unter -30 F gefallen, wobei der Windchill bei ca -50 F lag, als Kaiser mit neun Hunden vor dem Schlitten in den Zielbereich einfuhr. Die Einfahrt war von Dutzenden Autos flankiert die auf dem zugefrorenen Kuskokwim Fluss parkten. Der Lokal-Patriot wurde von seinem 4jährigen Sohn sowie seiner Frau und natürlich dem jubelnden Publikum begrüßt. Viele hielten sich zuvor in den laufenden Autos warm. Einige hatten Schilder mit der Aufschrift „3Pete“ hochgehalten – als Symbol für Kaisers dritten Erfolg.
Kaiser selbst meinte, dass das Kusko300 natürlich ein Heimatstadt-Rennen sei. Es sei etwas ganz Besonderes nach Hause zu fahren und von solch einer Menge empfangen zu werden. 25.000 US Dollar erhält Kaiser für seinen Sieg.
Brent Sass erneut geschlagen
Brent Sass wird wieder etwas weniger als diese Summe bekommen, da er zum zweiten Mal von Kaiser geschlagen wurde und auf den zweiten Platz fuhr. Der Musher aus Eureka kam 45 Minuten nach dem Champion ins Ziel. Nach Aniak hatte der Yukon Quest Champion noch in Führung gelegen, wurde aber später von Kaiser in Kalskag überholt.
20 Minuten nach Sass kam schon der drittplatzierte Richie Diehl ins Ziel gefahren. Der Musher aus Aniak verbesserte sich damit um einen Rang zum Vorjahr.
150.000 US Dollar Siegprämien werden unter den Platzierten verteilt. Soviel wie bei keinem Mittelstreckenrennen. Von den 20 Teams mussten zwei – Rob Cooke und Victoria Hardwick – vorzeitig aus dem Rennen gehen.
Der vierte Rang ging an Iditarod-Veteran Ray Redington Jr., gefolgt vom YQ300-Champion 2016 Jesse Holmes und Tony Browning aus Nenana. Der vierfache Iditarod-Champion Jeff King wurde neunter und der zweifache Yukon Quest Gewinner Hugh Neff 13ter.
1 | Peter Kaiser | Bethel (finish) | In | 01-22 10:37:54 | 9 | |
2 | Brent Sass | Bethel (finish) | In | 01-22 11:23:33 | 8 | |
3 | Richie Diehl | Bethel (finish) | In | 01-22 11:45:49 | 9 | |
4 | Ray Jr Redington | Bethel (finish) | In | 01-22 12:11:02 | 8 | |
5 | Jessie Holmes | Bethel (finish) | In | 01-22 12:39:40 | 8 | |
6 | Tony Browning | Bethel (finish) | In | 01-22 12:51:01 | 9 | |
7 | Mike Jr Williams | Bethel (finish) | In | 01-22 14:10:15 | 8 | |
8 | Ken Anderson | Bethel (finish) | In | 01-22 14:17:10 | 7 | |
9 | Jeff King | Bethel (finish) | In | 01-22 14:58:17 | 9 | |
10 | Wade Marrs | Bethel (finish) | In | 01-22 15:01:24 | 8 | |
11 | Paul Gebhardt | Bethel (finish) | In | 01-22 15:14:11 | 7 | |
12 | Ramey Smyth | Bethel (finish) | In | 01-22 16:32:33 | 7 | |
13 | Hugh Neff | Bethel (finish) | In | 01-22 17:10:35 | 11 | |
14 | Jackie Larson | Bethel (finish) |
Kusko300: 20 Musher und 150.000 US Dollar Gewinnsumme
150.000 US Dollar Gesamtgewinnsumme, alleine 25.000 US $ für den Sieger, dies macht das Kuskokwim 300 erneut zum bestdotiertesten Mittelstreckenrennen der Welt. Im Vergleich zum Yukon Quest 1000 Meilen Rennen stehen dem Kusko300 30.000 US $ mehr zur Verfügung – für ein Drittel der Gesamtstrecke des Yukon Quests.
Mehrere Champions
Kein Wunder, dass dies die großen Namen des Mushing Sports anzieht. Der vierfache Iditarod Champion Jeff King ist ebenso gemeldet wie der zweifache Yukon Quest Gewinner Hugh Neff und der YQ-Champion Brent Sass. Auch die Iditarod Veteranen Paul Gebhardt, Ramy Smyth, Ken Anderson und Ray Redington Jr. werden in Bethel an den Start gehen. Insgesamt 20 Musher werden am Samstag die 300 Meilen lange Strecke in Angriff nehmen. Der zweifache Champion Peter Kaiser wird versuchen seinen Titel zum dritten Mal in Folge zu verteidigen.
Eisige Temperaturen in Bethel
In Bethel überwiegt morgens dichte Bewölkung aber es bleibt trocken und die Temperatur liegt bei -26°C. Später ist es leicht bewölkt bei Höchsttemperaturen bis zu -29°C. Abends und die Luft kühlt auf -32 bis -31°C ab. In der Nacht kühlt sich die Luft kauf -33°C ab.
Das Rennen wird um 18:30 Uhr am Freitag (Samstag MEZ) auf dem zugefrorenen Kuskokwim River starten.
Ryne Olson gewinnt das Copper Basin 300 2017
Auf dem letzten Streckenabschnitt hat Olson u.a. ihren ehemalige Arbeitgeber Allen Moore überholt und sich später den Sieg des CB300 2017 als erste Frau gesichert.
Drei Frauen auf den ersten drei Plätzen
Zwei Tage, acht Stunden und 56 Minuten benötigte die Musherin aus Two Rivers. Sie kam am Montag in Glennallen um ca. 19 Uhr an. Auch die weiteren Plätze gingen an Frauen. Sowohl Paige Drobny als auch Michelle Phillips konnten auf den letzten Metern Allen Moore, der dann den vierten Rang belegte, einholen. Der Ehemann von Drobny, Cody Strathe kam auf den fünften Platz und die Ehefrau von Allen Moore, Aliy Zirkle belegte den sechsten Rang.
Der Titelverteidiger Matt Hall, der wie alle vor ihm platzierten am Yukon Quest 1000 oder 300 Meilen Rennen im Februar teilnehmen wird, kam diesen mal auf den siebten Rang.
Olson, die letztes Jahr hinter Hall den zweiten Platz belegte, hat einige Jahre für den SP Kennel von Allen Moore und Aliy Zirkle gearbeitet und unter anderem auch 2012 ein Hundeteam beim Iditarod gefahren. Inzwischen besitzt sie aber ihren eigenen Kennel (Ryno Sled Dog).
Neuschnee
Alle Teams wurden durch Neuschnee während des Rennens deutlich ausgebremst. Der Kurs war vor dem Rennen, wegen geringer Schneemengen, geändert worden. Olson meinte jedoch, dass der Schneefall ihr geholfen hätte – sie danke Mutter Natur und ihrem Hundeteam.
Schnuelle vorzeitig aus dem Rennen gegangen
Von den 38 gestarteten Teams sind einige schon vorzeitig ausgeschieden. Auch der aus Deutschland stammende Sab Schnuelle, der eigentlich seine aktive Renn-Karriere schon beendet hatte, ging früh aus dem Wettbewerb. Auf seiner FB-Seite gab Schnuelle an, dass der Unfall vor einigen Wochen, bei dem zwei seiner Hunde getötet und mehrere verletzt wurden, doch mehr Spuren hinterlassen hätten als befürchtet. Wichtige Hunde würden ihm einfach fehlen. Kurz danach meldete sich der YQ-Champion von 2009 auch beim Iditarod ab.
Copper Basin 300 2017 ist gestartet
Das Copper Basin 300 Rennen ist am Samstag um 10 Uhr (Ortszeit) in Glennallen gestartet. Dem Gewinner wird ein Drittel der Gesamtbörse von 15.000 US Dollar gehören.
CB300 vs Kusko300
Wenige Top-Musher wählen das CB300 in diesen Tagen wegen der geringen Preisgelder im Vergleich zum Kuskokwim300, das eine Woche später starten wird. Die Kusko-Organisation hat eine Gesamtgewinnsumme von 150.000 US Dollar angekündigt, dies ist zehnmal mehr als die beim CB300. 99% der Musher werden nicht beide Rennen hintereinander fahren. Eine Menge der Top-Fahrer haben sich wegen der hohen Summe zum Kusko und gegen das CB300 entschieden.
Wenige Stars der Szene
Das diesjährige 38-große Musher Feld des CB300 umfasst trotzdem solche Stars der Sportart, wie Aliy Zirkle, die fünfmal hintereinander in die Top5 des Iditarod fahren konnte, der aus dem Ruhestand kommende Sebastian Schnuelle , der sich in die letzten vier Rennen in den Top10 platzieren konnte und der ID-Vizemeister Ramey Smyth der die Top10 insgesamt neunmal erreichte. (inzw. abgesagt)
Ein Großteil der CB300 Teilnehmer sind jedoch ortsfremde Musher, die das Rennen noch nicht gefahren sind. Unter ihnen sind Peter Reuter aus New York, Andrew Nolan aus Willow, Anja Radeno von Talkeetna und Emily Maxwell aus Wasilla.
Viele Musher aus dem Ausland
Aus irgendeinem Grund haben auch viele Hundeschlittenführer aus dem Ausland den Weg nach Glennallen gefunden: Martin Raitan aus Norwegen, Otto Balough aus Ungarn, Cathry Severin aus der Schweiz, Misha Wiljes aus Tschechien, Torsten Kohnert aus Schweden und Fabien Barrioz sowie Sebastian Dos Santos Norges aus Frankreich. Mehrere Musher kommen aus dem Yukon Territory: Gerry Willomitzer, Michelle Phillips und Magnus Kaltenborn.
Aber schließlich ist Hundebellen eine internationale Sprache.
Quic Nic
Inzwischen wurde Nikolas Petit aus Girdwood, seinem Spitznamen „Quick Nic“ gerecht, da er die schnellste Zeit von der Startlinie in Glennallen zum ersten Kontrollpunkt an der Sourdough Hütte, 70 Meilen entfernt, fuhr. Petit machte den Lauf in sieben Stunden und 42 Minuten, eine Minute schneller als der Titelverteidiger Matt Hall aus Two Rivers und fünf Minuten schneller als der mehrmalige CB300 und Yukon Quest Champion Allen Moore. Petit blieb für weniger als eine Stunde in der Sourdough Lodge und war der erste Teilnehmer der den 34 Meilen langen Weg zum Meier Lake in Angriff nahm.
Kann Matt Hall seinen Titel verteidigen?
Wird der 25jährige Matt Hall seinen Titel verteidigen und als „Miglied“ der jungen Wilden, die anscheinend die Kontrolle über die größten Schlittenhunderennen in Alaska haben, behalten?
Der prominenteste aus dieser Gruppe ist natürlich Dallas Seavey mit 29 Jahren. Der viermalige Iditarod Champion konnte dreimal hintereinander das bekannteste Rennen des Landes für sich entscheiden.
Peter Kaiser mit 28 Jahren ist der zweimalige Titelverteidiger des am höchsten dotierten Mittelstreckenrennens der Welt, dem Kuskokwim 300.
Vor einem Jahr startete Matt Hall schnell und beendete stark, um eine weitere junge Musherin – Ryne Olson, sowie den dreimaligen CB300 Champion Allen Moore und dessen Frau Aliy Zirkle auf Abstand zu halten. Alle vier leben in der Musher-Hochburg Two Rivers und alle vier sind zum diesjährigen Rennen zurückgekehrt.
Mit allen außer drei Hunden vom letztjährigen Rennen ist Hall wieder an den Start gegangen. Er wird nach eigener Aussage mit der gleichen Strategie unterwegs sein wie letztes Jahr, um einen erneuten Sieg zu erringen.
Früher Kontakt mit dem Mushing-Sport
Vielleicht eine der wichtigsten Qualitäten von Hall, Kaiser und Seavey ist, dass sie alle von frühstem Alter an den Schlittenhunderennsport heran geführt wurden. Seaveys Vater Mitch und Großvater Dan sind beide prominente Iditarod-Musher. Mit Dan als einem der Renn-Pioniere und Mitch als zweimaligen Champion. Kaisers Vater Ron begann in Bethel mit dem Dogmushing schon in den späten 1970er Jahren.
Hall wuchs im östlichen Alaska-Dorf Eagle, einem Kontrollpunkt auf dem Yukon Quest Trail zwischen Whitehorse und Fairbanks, auf. Seine Mutter, Scarlett war lange Jahre die Chekpoint-Managerin und sein Vater Wayne fuhr den Quest dreimal und arbeitet auch als Rennrichter.
Aufgewachsen in Eagle sei Matt Hall, so sagt er selbst, im Herzen ein Yukon Quest Musher. Letztes Jahr belegte er den vierten Platz beim Quest. Er würde alle Namen aller Musher die durch Eagle gefahren sein kennen. Er habe sich immer darauf gefreut sie zu sehen und natürlich auch seinen Vater der jahrelang trainiert habe.
Wird er seinen Sieg wiederholen können gehört er zu der Riege der jungen Musher, die wirklich das Zepter über die Schlittenhunderennen in Alaska übernommen haben.