All Alaska Sweepstakes

März 23, 2008 by  
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Das aelteste Langstrecken-Hundeschlittenrennen der Welt feiert diesen Monat seinen 100. Geburtstag. Das 656 Kilometer lange Rennen wird einige der heutigen Top-Musher auf die 1908, von dem nun neuen ‚Nome Kennel Club“, ausgesuchte Strecke fuehren. Der Preis fuer den ersten Platz wird ein Silber-Pokal und 100.000 US Dollar sein. Die groesste Einzel-Gewinnsumme in der 100jaehrigen Geschichte des Hundeschlittenrennens.

Die Iditarod Champions Lance Mackey, Jeff King und Mitch Seavey sind neben 13 weiteren Mushern fuer das Rennen gemeldet, was am 26. Maerz um 10 Uhr (Ortszeit) in Nome (Alaska) starten wird. Sie alle haben 1 Unze Gold und bis zu 2.000 US Dollar fuer die Teilnahme an dem historischen Rennen bezahlt. Die 16 Teilnehmer leben alle in Alaska und vier stammen aus Nome. Jim Lanier ist der einzigste, der auch am letzten Rennen 1983, teilgenommen hat.

Damals hatte der fuenfmalige Iditarod-Champion Rick Swenson sich gegen ein 22 Mann starkes Feld, in 84 Stunden, 42 Minuten und 4 Stunden durchgesetzt und 25.000 US Dollar gewonnen. Er und Sonny Lindner hatten ihre besten Hunde in ein Team zusammengefuehrt – dieses Jahr werden sie wieder mit einem gemeinsamen Team an den Start gehen, nur das diesmal Lindner auf den Kuven des Schlittens stehen wird. Swenson erzielte 1983 die 18-beste Zeit in der ‚All Alaska Sweepstakes“-Geschichte und war damit 10 Stunden langsamer, als der Rekordhalter von 1910, John ‚Iron Man‘ Johnsen. Johnsen fuhr eines der ersten Teams, bestehend aus Siberian Huskies aus Nome und nahm nicht die, damals ueblichen grossen Lasten-Hunde, die fuer die Arbeit aber auch fuer Rennen in Nome verwendet wurden.

Beim diesjaehrigen Renenn werden einige der alten Original-Regeln wieder verwendet. So duerfen die Teilnehmer mit soviel Hunden starten, wie sie wollen – muessen aber mit allen gestarteten Vierbeinern ins Ziel kommen, wenn sie nicht fuer den ersten Platz disqualifiziert werden moechten. Der Hintergrund dieser Regel von 1908, soll die bestmoeglichtse Hundefuersorge sein. Sollte ein Hund waehrend des Rennens sterben oder ein Tierarzt einen vierbeinigen Athleten aus dem Wettbewerb nehmen, kann das Team zwar die Veranstaltung zu Ende fahren, ist aber automatisch fuer den ersten Platz disqualifiziert und bekommt eine 10-Stunden Zeitstrafe. Wird von einem Rennrichter festgestellt, dass ein Teilnehmer einen seiner Hunde missbraucht hat, kann er gezwungen werden, das ganze Hundeteam dem ‚Nome Kennel Club‘ zu ueberlassen.

Der Renndirektor Phil Schobert sagt, dass die Regeln fuer die 100%ige Hundefuersorge seien. Die diesjaehrigen Vorschriften des ‚All Alaska Sweepstakes‘ koennten die Regeln fuer alle zukuenftigen Hunderennen beeinflussen. Ein weitere grosser Unterschied zu den Yukon Quest und Iditarod Regeln ist, dass die Musher Hilfe in den Checkpoints annehmen duerfen. Sollte also ein Hundeschlittenfuehrer Hilfe im Checkpoint ‚organisiert‘ haben, darf er sich sofort vom Schlitten in die Unterkunft begeben und sich z. Bsp. Schlafen legen, waehrend Handler oder andere Personen sich um seine Hunde kuemmern.
Die Regeln mussten jedoch auch modifiziert werden, da heute Doping-Kontrollen fuer Hunde Standard sind. Damals wurden die gestarteten Hunde einfach mit Farbe makiert, um sicher zustellen, dass sie nicht waehrend des Rennens ausgetasucht wurden. Heute tragen die Vierbeiner alle implantierte Mircochips.

Die Organisation des Rennes gibt an, dass er heute schwieriger sei, den Trail zu makieren und die Checkpoints mit Personal auszustatten, als vor 100 Jahren. Damals folgte die Piste von Nome aus, einer gut genutzten Strecke mit Minen-Camps und Rasthaeusern, entlang Alaskas erster Langdistanz Telefonlinie. Das letzte bzw. erste Drittel der ‚All Alaska Sweepstakes‘-Strecke (die von Candle wieder nach Nome zurueckfuehrt) gleicht dem Ende des Iditarod-Trails und ist gut makiert. Danach aber fuehrt der Weg dann in kaum noch frequentiertes Gebiet – die Telefon-Linie existiert schon lange nicht mehr und die Checkpoints entlang der Strecke haben keine staendigen Einwohner mehr.
Freiwillige Helfer haben aber den Trail bereits makiert und gepfluegt. Kurzwellenfunker aus Nome (auch Freiwillige) werden fuer die Kommunikation sorgen und weiter Helfer aus den Orten Deering, Buckland und Kotzebue werden die 14 historischen Checkpunkte ‚besetzen‘.

Denise Albert, die seit 13 Jahren bei Hundeschlittenrennen als Tieraerztin arbeitet, wird  die Leiterin eines 7-koepfigen Tierarztteams sein. Der ehemalige Praesident des ‚Nome Kennel CLub‘ und des ‚Iditarod Trail Comitee‘ wird nach 1983 wieder der Renn-Marschal beim ‚Sweepstakes‘ sein.

Der ‚Sweepstakes Queen Contest‘ ist beendet, bei dem die Bewohner von Nome und viele Iditarod Besucher auf neun Frauen wetten konnten. Jeweils 5 Dollar Einsatz wurden vergeben. Auf ‚Janice Doherty‘ wurde das meiste Geld gewettet und sie ist zur  Sweepstakes Queen‘ ernannt worden. Die 11.224 US Dollar darf sie jedoch nicht behalten, dieser Betrag erhaelt der Zweitplazierte des Rennens. Die weiteren Wetteinsaetze der restlichen acht Damen gehen jeweils an die Plazierungen 3 bis 10. Die Gesetze Alaskas verbieten es auf die Teilnehmer zu wetten, aber die Organisation hofft, mit verschiedenen Veranstaltungen dem 100jaehrigen Geburtstag des ‚All Alaska Sweepstakes‘ gerecht zu werden.

In drei Tagen startet das historisch einmalige Rennen mit folgenden Teilnehmern:

1 Jeff King, Denali Park, Alaska
2 Mike Santos, Cantwell, Alaska
3 Aaron Burmeister, Nenana, Alaska
4 Jim Lanier, Chugiak, Alaska
5 Ed Iten, Kotzebue, Alaska
6 Hugh Neff, Skagway, Alaska
7 Sonny Lindner, Two Rivers, Alaska
8 Kirsten Bey, Nome, Alaska
9 Mariah Thomas-Wolf, Tuluksak, Alaska
10 Jeff Darling, Nome, Alaska
11 Cari Miller, Nome, Alaska
12 Ramy Brooks, Healy, Alaska
13 Lance Mackey, Fox, Alaska
14 Conner Thomas, Nome, Alaska
15 Mitch Seavey, Seward, Alaska
16 Cim Smyth, Big Lake, Alaska

Promo Video All Alaska Sweepstakes

März 13, 2008 by  
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Promo Video zum „All Alaska Sweepstakes“ – Hundeschlittenrennen in Nome:

[youtube=http://de.youtube.com/watch?v=r3YmlJPNM5M]

Lance Mackey gewinnt das Iditarod 2008

März 12, 2008 by  
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Mit 11 Hunden und nach 9 Tagen 11 Stunden und 46 Minuten ist Lance Mackey ueber die Ziellinie in Nome gefahren und hat den zweiten Sieg beim Iditarod in Folge errungen. 69.000 US Dollar und einen zweiten Dodge-Truck erhaelten er und seine Vierbeiner fuer diese Leistung. Die Menschen empfingen und feierten Mackey wie einen “Rockstar”, noch auf der Ziellinie gratulierte ihm die Gouvaneurin von Alaska per Telefon und meinte er waere ein Inspiration fuer alle – gesegnet mit einem unglaublichen Talent.

Noch letztes Jahr hat Mackey das Unmoegliche geschafft, beide Ultra-Marathon Hundechlittenrennen in einem Jahr gewonnen. Dieses Jahr hat er das einfach wiederholt und die historische Leistung wird weit weniger erwaehnt, wie letztes Jahr. Es ist schon fast zur Normalitaet geworden, bei einem Musher, wie Lance Mackey. Der immer noch ein weiteres Ziel hat und scheinbar unbegrenzte Reserven besitzt – wie sein Hundeteam. Die diesjaehrigen Siege kann er noch durch einen Triumph beim “All Alaska Sweeptakes” toppen. Sollte ihm das gelingen und ein Jeff King, der auch gemeldet ist, nicht verhindern koennen, haette er ueber 200.000 US-Dollar an Preisgeldern mit seinen Hunden, dieses Jahr, “erlaufen”. Aber irgendwie erahnen wir, wie es naechstes Jahr weitergeht: Lance Mackey wird seinen fuenften Yukon Quest Titel in Folge und seinen dritten Iditarod Sieg nacheinander erkaempfen. Und wer wird jetzt noch daran zweifeln, dass ihm das nicht gelingen wird? Die Konkurrenten koennen einem leid tun. Wenn man Lance Mackey als “Gegner” hat – hat man schon verloren.
Gegen den Triumph des “Willens” und der Leidenschaft.

Iditarod Musher Banquet 2008

März 1, 2008 by  
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In der Sullivan Arena in Anchorage (Alaska) fand am Donnerstag Abend das Musher-Banquet statt, bei dem auch die Nummern fuer den heutigen Start gezogen wurden. Die ersten fuenf Hundeschlittenfuehrer ,die auf die 1700 Kilomter lange Strecke nach Nome gehen, sind: Cim Smyth, Jessie Royer, Jim Lanier, Matt Hayashida und Lance Mackey. Als Letzer startet Robert Bundtzen.
Bei den Ansprachen gab es den ersten Schlagabtausch zwischen Lance Mackey und dem fuenf Plaetze hinter ihm startenden Jeff King. Mackey richtete sich an das Publikum, besonders aber an seine Konkurrenten, und betonte, dass jeder der glaube sein Team sei von dem schweren Yukon Quest muede, werde eines besseren belehrt – sein Team sei bereit.
Um die Aufmerksamkeit, bei seiner Ansprache, auf sich zu lenken, zog Jeff King einen kleinen iPod mit Lautsprechern aus der Tasche und spielte ueber das Mikrophon, die ‘Rocky’-Fanfare ab, um, an Lance Mackey gerichtet, anzufuegen, dass er nicht so schnell aufgebe – auch ein ehemaliger Champion koenne zurueckkehren und gewinnen.

Die 96 Teilnehmer gehen heute um 10:00 Uhr (Ortszeit), auf der 4th Avenue in Anchorage an den Start. Am Sonntag, um 14:00 Uhr (Ortszeit) findet dann der Re-Start in Willow statt.