Micah Degerlund gewinnt das Knik200

Januar 7, 2010 by  
Filed under Alle, Diverse Rennen

Der 17jaehrige Micah Degerlund aus Fairbanks hat zum ersten Mal das Knik200 Rennen gewonnen. 19 Musher sind am 2. Januar auf die Strecke von Knik Lake nach Skwentna gegangen. Das Preisgeld wurde dieses Jahr nicht unter den besten Zehnplazierten verteilt, sondern ging ausschliesslich an den Gewinner.

Die weitere Rangfolge:

#2 Erin Redington
#3 Ken Anderson
#4 Hugh Neff
#5 Judy Currier
#6 John Little
#7 Karin Anderson
#8 Dave Dalton
#9 Varin Holt
#10 Magus Kalterborn

Philips und Mackey gewinnen GinGin200

Januar 5, 2010 by  
Filed under Alle, GinGin200

Schon am 28. Dezember 2009 hat Michelle Philips das ‚Frauen‘ und Lance Mackey das ‚Maenner‘-Rennen des GinGin200 gewonnen. Das von John Schandelmeier organisierte Hundeschlittenrennen fuehrte von der Wolverine Lodge nahe Glennallen, (Alaska) zur Maclaren River Lodge am Denali Highway und wieder zurueck.
Urspruenglich war das GinGin200 ein reines Frauen-Rennen, doch auf Grund der Nachfrage fuehrte man vor drei Jahren auch ein ‚Herren‘-Wettbewerb ein.
Fuer ihren Sieg bekam die Kanadierin Michelle Philips fast 2000 US Dollar und der mehrfache Idiatarod und Yukon Quest Champion Lance Mackey ca. 1500 US Dollar an Praemie. Beide Musher sind fuer das im Maerz stattfindene Iditarod gemeldet.

Bei den Frauen belegte Abbie West den zweiten Rang, Maren Bradley wurde Dritte.

[#4 Heidi Sutter #5 Elaine Martin #6 Joselyne LeBlanc #7 Paige Drobny #8 Kelly Griffin]

Bei den Maennern konnte Brent Sass seinen Titel nicht verteidigen wurde jedoch Zweiter vor Josh Cadzow.

[#4 Braxton Peterson #5 Mike Ellis #6 Dallas Seavey #7 Mitch Seavey #8 Sam Deltour #9 Collen Kallio #10 Sonny Lindner #11 Robert Mortier #12 Dries Jacobs #13 Jason Mackey #14 Cain Carter #15 Newton Marshall #16 Jason Weitzel #17 Peter Fleck #18 Cody Strache #19 Terry Williams #20 Robert Tasso #21Brennan Norden ]

2010 Yukon Quest Trail Blog 2

Januar 5, 2010 by  
Filed under Mile101Blog, YukonQuest

Noch ca. 30 Tage bis zum Rennen, …. und vielleicht Zeit mal wieder ein ‚Update‘ zu schreiben:
Unsere Crew sieht inzwischen wirklich gut aus. Eric Cosmutto, unser Trailexperte wird genauso wie Mike Bowman, unser Spezialist fuer den Rastplatz sowie Kevin Abbnet unser Funker und Elektroniker werden wieder kommen. Russ Busby, ein erfahrener Musher und mehrmaliger YQ-Veterane wird mit grosser Sicherheit auch kommen. Er hatte es sich gewuenscht, das Rennen mal aus anderer Sicht zu sehen. Auch seine Erfahrung wird uns sicherlich zu Gute kommen.
Dann erhielt ich einen lang erhofften kurzen Brief von Rainer Fischer, der schon mehrere Male als ‚Marathon Koch‘ in Mile 101 mitgeholfen hat und unter anderem auch bei der Helikopter-Rettungsaktion in 2006 Musher versorgte bis uns ganz am Schluss das Futter ausging. „Wann soll ich denn auftauchen“, fragte er. Rainer war ueber die Jahre der beste und unermuedlichste Koch mit dem wir je gearbeitet hatten. Wenn das Rennen in Fairbanks beginnt, wird bei uns normaler Weise fuer ca. 36 Stunden durchgehend gekocht. Eine lokale Musherin namens Goerganne Hamphton wird Rainer beisseite stehen, aber ihn zurueck zu haben ist beruhigend.
Vor drei Tagen rief mich dann auch ploetzlich noch Carsten Thies an ( http://www.carstenthies.com ), der einigen Yukon Quest fans wahrscheinlich als langjaehriger Yukon Quest Photograph und als Producer der letztjaehrig vom NDR produzierten YQ-Dokumentation ‚Im Banne des Yukon‘ bekannt sein sollte. Er ist ein hervorragender Motorschlittenfahrer und hat langjaehrige Erfahrung mit dem YQ, dem Trail und auch Eagle Summit: „Wenn du Lust hast, helfe ich mit. Vielleicht kann ich Eric Cosmutto ja dabei helfen den Trail in Stand zu halten.“ Ein besseres Angebot haette ich mir nicht vorstellen koennen. Damit hat Eric nicht nur einen Partner falls Dinge brenzlich werden, was wir nicht hoffen, sondern wir koennen im Notfall auch den Trail in zwei Richtungen abdecken.
Ansonsten wird auch Jesse Holmes zurueckkehren, der schon in 2009 mit uns zusammenarbeitete. Mike Bowman hatte ihn rekrutiert.
Wer das Yukon Quest Rennen jaehrlich verfolgt wird sich an 2008 erinnern koennen als der Yukon River zweimal frohr und zu einem Schlachtfeld aus Eisschollen wurde. Lance Mackey ueberholte nachts aus Versehen die Trailbreaker und folgte auf dem Eis einer Schlittenspur fuer 10 Meilen, die er fuer den YQ-Trail hielt. Als ihn die Trailbreaker einhohlten und ihm sagten, dass sie keine Ahnung hatten welchem Schlittengespann er gefolgt war, meine der Musher damals: „Wer immer das auch ist. Der Musher ist verrueckt. So einen Trail will ich nicht fahren.“ Wie sich spaeter herausstellte war der Musher Jesse Holmes gewesen, der zwei Tage vor Mackey privat mit seinen Hunden den Yukon von Fairbanks aus nach Eagle nahe der Grenze zum Yukon Territory hochgemusht war um dort Freunde zu besuchen. Als wir dies aus reinem Zufall waehrend einer Plauderei in Mile 101 in 2009 erfuhren und ihm Lance’s Geschichte erzaehlten, guckte er uns verdutzt an: „Na, so schlimm war das Flusseis doch wirklich nicht.“
Jesse’s Team besteht allerdings aus gut trainierten Arbeitshunden und er musste kein Rennen fahren. „Du warst das ?“ Wir haben damals schallend gelacht als wir ploetzlich die Aufloesung des ‚Raetsels um die misterioese Spur auf dem Yukon Eis‘ erfuhren. Jesse guckte eher schuldig als stolz drein.
Er ist allerdings einer der Menschen hier in Alaska, die sich auch im letzten Jahrhundert in diesem Land ohne Probleme zurecht gefunden haetten. Um so besser ist es, ihn in wieder in unserer Crew zu haben.

Wenn das Rennen in Fairbanks beginnt brauchen wir immer mehr Freiwillige als wenn das Rennen in Whitehorse startet. Da wir nun ein Checkpoint mit einer vorgeschriebenen Zwangsrast von 2 Stunden fuer Musher sind, werden wir zu Zeiten bis zu 20 Teams im Checkpoint haben.
Damit wurden dieses Jahr zum groessten Teils alt-erfahrene Musher als Freiwillige eingeladen um den Rastplatz unter Kontrolle zu halten. Unser Team rundet sich mit Jan DeNapoli, einer langjaehrigen 47-jaehrigen Musherin aus Two Rivers und Mindy Juliana ab. Jan hat mehrere Male als Handler fuer YQ-Teams entlang des Trails gearbeitet und kennt fast alle Musher des Rennens.
Mindy, die schon einmal bei uns mitgeholfen hat und ein gutes Auge fuer Logistik hat wird eine kleine Landkarte an der Wand der ‚Kommunikations-Zentrale‘ (einer kleinen Huette, die nur fuer offizielle Rennrichter und Tieraerzte zugaenglich ist) up-to-date halten in der alle rastenden Teams in 101 mit Standort verzeichnet sein werden.
Dies soll den Tieraerzten und Rennrichtern dabei helfen Musher schneller zu finden um alle noetigen Untersuchungen durchfuehren zu koennen.

Da ich aus Regelgruenden einen ‚Assistant Checkpoint Manager‘ nennen musste, habe ich Mike Bowman dafuer ausgewaehlt, was ihn ziemlich empoerte:
„Ich will keinen Titel.“ – „Mike, …. ich musste jemanden waehlen. Die Regeln verlangen dies. Tut mir Leid.“ – „Falls was schief geht und jemand interviewed wird, machst du das aber, richtig ?“ – „Ja, Mike, … keine Sorge.“
Nach 14 Jahren Erfahrung als Dog Drop Manager in Mile 101 und 6 Jahren entlang des Trails ist dies eigendlich auch meine Aufgabe.
Wie schon oft erwaehnt gibt es bei uns eigendlich keinen Checkpoint Manager obwohl mir der Titel zufaellt. Dieser Titel ist zwar fuer viele Checkpoints noetig, macht allerdings bei uns wenig Sinn. Die Leute die ich um Mile 101 versammelt habe sind in jeder der von ihnen gewaehlten Aufgabe weit besser als ich. Mich als ‚Manager‘ aufzuspielen und zu versuchen ihnen zu erklaeren was sie alles tuen muessen, waere laecherlich.
Ich habe auch selbst einiges gelernt.
Es ist nicht leicht Mile 101 zu bemannen, aber indem ich mich nicht aufspielte und damit nicht jedem Mitglied der Crew in den Weg kam um erfahrenen Leuten als ‚Manager‘ genau zu erzaehlen was sie meiner Ansicht nach zu tuen hatten, haben sich hervorragende Menschen in 101 zu einem Team verbunden.
Mehr als einer der ‚alten Garde‘ von 101 hat mir ueber die Jahre gesagt: „Peter, wenn du das hier nicht leiten wuerdest, dann waere ich nicht zurueckgekommen.“
Ohne Uebertreibung ‚leite‘ ich allerdings mit grosser Sicherheit die erfahrenste und am besten ausgeruesteste Checkpoint Crew des YQ.
Eines muss nochmals aufgeklaert werden:
Ich bin anscheinend vom Dogdrop Manager zum Checkpoint Manager aufgestiegen. Es ist ein Titel fuer den mir schon oft gratuliert wurde.
Ich trage wie schon oft erwaehnt diesen Titel aus einem einzigem Grund:
Musher sollten vor dem Rennen Drop Bags in Mile 101 hinterlegen koennen. Falls wir nicht zum Checkpoint geworden waeren, waere dies den Regeln nach nicht moeglich gewesen.
So hoehre ich jetzt: „Du bist doch jetzt Checkpoint Manager. Toll… Gratuliere… !!“ Ich laechele dann ohne grosse Begeisterung. Die Bezeichnung ist mir eher peinlich. Mein Titel macht wirklich keinen Unterschied.
Es ist die Crew die 101 ausmacht. Ich bin es sicherlich nicht.
Wir sind einfach alle froh Drop Bags fuer Musher bereithalten zu koennen.

Im Rueckblick haben wir etwas geschaffen was der Philosophie des ersten Yukon Quest in 1984 und der Idee des eigendlichen Trails der Schlittenhunde-Brieftraeger des fruehen 20ten Jahrhunderts entlang des Yukon sehr nahe kommt: Jeder hilft entlang der Strecke. Keiner ist der Boss. Was zaehlt ist die Gastfreundschaft entlang des Trails.
Einer fuer alle, alle fuer einen, und der Erfahrungswert der Mile 101 Crew sollte jegliches Problem loesen koennen.
Auch sollte nicht vergessen werden, dass ein alterfahrener Musher nahmens John Schandelmeier, der das YQ zweimal gewann… auch zum zweiten Mal den Yukon Quest Trail auf der alaskanischen Seite legen wird.
Selbst bei schlechtem Wetter sind inzwischen die schlimmsten moeglicher Weise auftauchenden Probleme abgedeckt worden.
Es sollte also keinerlei Probleme geben obwohl diese Worte an #3 meiner persoenlichen Liste von beruehmten letzen Worten steht.

Mile 101 ist von Natur aus ein etwas unuebersichtlicher Rastplatz. Damit hatte ich Hans Oettli, den Race Marshal fuer 2010 angeschrieben und gebeten uns Rennrichter zu schicken die schon Erfahrung mit Mile 101 haben. Netter Weise antwortete er uns: „Ich werde selber kommen und als Rennrichter Thomas Tetz mitbringen.“
Herr Tetz, ein erfolgreicher YQ-Veteran und deutscher Auswanderer hat schon mehrere lange Naechte in Mile 101 als Musher und auch als Rennrichter verbracht. Hans Oettli kennt Mile 101 ebenfalls recht gut. Die Ruhe und Erfahrung die er ausstrahlt wird dem Rennen zu Gute kommen. Wir sind alle gluecklich ueber diese Wahl.
Jetzt muessen wir nur noch unsere Proviant-Liste fuer Mile 101 zusammenstellen.

Obwohl neusten Meldungen nach nur 27 Musher am YQ teilnehmen werden (man weiss ja nie), sieht die um den Sieg kaempfende Gruppe des YQ recht interessant aus.
Allerdings wird auch das YQ 300 einige Stunden nach dem eigendlichem Rennen in Fairbanks beginnen.
Das YQ 300 ist ein Qualifikatons-Rennen fuer den Iditarod und das YQ. Das 450 km Rennen, das in 2010 ueber Rosebud, Boulder und Eagle Summit fuehrt ist abgesehen vom CD300 ohne Zweifel eines der haertesten Qualifikations-Rennen fuer den ID und YQ. Dies gilt zumindest fuer die graden Jahre (2008/2010) in denen es in Alaska stattfindet.

Wir als Crew freuen uns drauf.
Junge Musher die versuchen in einem solchem Qualifikationsrennen herauszufinden was sie und ihre Hunde – das Team – handhaben koennen, sind fuer uns oft weit interessanter als Leute wie Mackey und Gatt.
Die Crew freut sich wirklich auf’s YQ 300 und die Teams des Rennens.
Dazu werde ich allerdings erst spaeter mehr schreiben.

Bis dann,
Peter

Cim Smyth gewinnt das Klondike 300

Februar 10, 2009 by  
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Nachdem Gewinn des Tustumena 200 vor ein paar Wochen hat Cim Smyth auch das Klondike 300 Rennen gewonnen. Der Iditarod-Veteran kam mit acht Hunden und 10 Minuten Vorsprung auf Ryan Redington ins Ziel. Dritter wurde der YukonQuest und Iditarod-Champion Lance Mackey.

Das Rennen sollte eigentlich schon am 17. Januar starten, war aber wegen schlechter Wetterverhaeltnisse verschoben worden. Es fand schliesslich dieses Wochenende, am 7. Februar statt, obwohl die Veranstalter wussten, dass es zu Konflikten fuer Musher, die sich noch fuer das Yukon Quest qualifizieren muessen,
kommen konnte.

Von urpruenglich 17 gestartenden Teams kamen 14 ins Ziel, darunter auch DeeDee Jonrowe, Aaron Burmeister und der Deutsche Benedikt Beisch.



[Klondike300 Video 2007]

2009 Yukon Quest Trail Blog 3

Februar 9, 2009 by  
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Am Samstag, dem 31 Januar war wieder einmal der Fooddrop faellig. Dies ist der Tag, an dem Musher all das Hundefutter und die Ausruestung, die sie spaeter in Checkpoints aufgreifen werden in gut gekennzeichneten Saecken ans Yukon Quest uebergeben.
Es ist auch das erste Mal, dass sich die ersten Leute der ‚Yukon Quest Family‘ wieder einmal treffen. Die ‚Yukon Quest Family‘ so wie wir es scherzhaft nennen, sind die Leute, die jedes Jahr als Rennrichter, Tieraerzte, Helfer und Reporter den langen 1000Meilen Trek entlang der Checkpoints angehen.
Es macht Spass, die altbekannten Gesichter zu sehen, Plaene zu schmieden und ueber alte Erlebnisse zu lachen. Die erste optimistische Spannung macht sich breit und die ersten Vermutungen ueber den Rennverlauf werden angestellt.
Unser Racemarshal Dough Grilliot knurrt, als er hoehrt wieviele Kamerateams auf dem Trail sein werden. „Na, das kann ja was werden. Erinnerst du dich noch an das japanische Team, das uns auf Eagle Summit fast erfrohren ist? Ich hab fuer sowas keine Zeit. Ehrlich.“
Ich bringe ihm sanft bei, dass ich selbst ein Kamerateam fuer’s Rennen fuehre.“ – „Ja, aber du weisst dich zu benehmen und filmst fuer’s YQ. Das ist was anderes.“
Wir kennen uns lange, und oft mache ich waehrend des Rennens einen grossen Bogen um ihn wenn er unter dem fuer’s Rennen typischem Schlafmangel leidet. Er ist ein wirklich netter Mensch bis irgendjemand die Musher stoert fuer die er verantwortlich ist.

Matthias ist der Reporter des Fairbanks Daily News Miner. Er muss pro Tag drei Geschichten ueber das Rennen schreiben. Ich beneide ihn nicht.
„Wenn du irgendwas hoehrst oder Ideen hast, sagst du mir wieder Bescheid, ja ?“ Ich hatte ihm letztes Jahr mit einem Buschfluzeug von Scroggie Creek aus erster Hand die Nachricht zugebracht, dass Lance Mackey sich fuer 3 Stunden auf Solomon’s Dome verfahren hatte. „Klar doch“, meinte ich. „Du mir aber auch….“.- „Ehrensache…“.
Wir alle lieben die Geruechte, die entlang des Trails entstehen. Der alte Witz: „Also mir ist langweilig, wie waer’s mit einem Geruecht, hat jemand Ideen..?“,wird oft entlang des Trails erwaehnt, gilt aber fuer ihn nicht.
Er muss seine gesamte Arbeit verifizieren, bevor er schreibt. Dies ist entlang des Trails schwierig und bedarf Disziplin.
Dan Ross, der zweimal pro Tag ein Live-Update fuer den Fairbanks Radio Sender KUAC vom Rennen macht, schuettelt mir die Hand. „Du bist wieder dabei ?“. Wir reden ein bischen und dann will er mich gleich interviewen. „Ok, aber nur wenn ich deine Interviews auf dem Trail filmen darf, meine ich.“ Nicht nur kommen mir aus unerfindlichen Gruenden selten gute Fragen in den Sinn wenn ich vor einem Reporter stehe, aber auch ist es schwierig zu filmen und gleichzeitig Fragen zu stellen. Reporter waehrend ihrer eigenen Arbeit zu filmen macht da mehr Sinn. ‚Kein Problem, Peter.“ – Wir reden fuer ein paar Minuten ueber Kamerateams entlang des Trails.“
Dan wird ‚live‘ vom Trail um 7:50 Uhr und 12:50 Uhr per Telephon berichten. Dies ist ziemlich hart, da das Rennen keine Tag-oder Nachtzeit kennt. Man schlaeft wenn man kann.
Ich habe ihn schon mal gesehen wie er nach nur 2 Stunden Schlaf innerhalb von 1 1/2 Tagen aus seinem Schlafsack in einer Ecke des Checkpoints kroch, stoehnend zum Telephonhoehrer griff, sich die Augen rieb und seine Notitzen zurechtlegte um dann mit hellwacher Stimme fuer 5 Minuten fliessend zu reden. Als er fertig war, kroch er wieder in seinen Schlafsack und war 2 Minuten spaeter am schnarchen. Ein Profi….
Ich rede ein bischen mit David Dalton, der eigendlich immer etwas schwierig zu interviewen ist, aber schon 18 Yukon Quest Rennen fuhr.Er ist einer der Musher, die fuchsteufelswild werden koennen, wenn man seinen Hunden zu nahe kommt. Vor dem Rennen gibt er sich allerdings gelassen. Wir reden ueber Martin Buser und Jon Little, die erfahrenen Iditarod Musher, die dieses Jahr am YQ teilnehmen. Jon Little wird wohl vom letzten Mal gelernt haben (David Dalton half ihm und musste ihn in 2007 Eagle Summit hochschleppen), aber Martin Buser wird wahrscheinlich seine Hunde vor Eagle Summit zu hart antreiben, meint der Musher. ‚Ich stehe nach Central und vor Eagle Summit immer ein bischen auf der Bremse, damit die Hunde dort am Steilhang frisch ankommen.“
Spaeter am Abend wuerde ich per Telephon mit Sebastian Schnuelle reden, der eine andere Theorie ueber den viermaligen Iditarodgewinner erzaehlte: „Es kommt auf’s Wetter an. Martin hat Probleme mit wirklich kaltem Wetter. Ich bin Teilstrecken des Iditarod mit ihm gerannt. Wenn es wirklich kalt wird (45 C), wird er Probleme haben. Ansonsten sehe ich Eagle Summit als kein besonderes Problem fuer ihn an.“ …. und so scheiden sich schon jetzt die Geister…, und die ersten Meinungen bilden sich…..

Peter Kamper

2009 Yukon Quest Trail Blog 2

Februar 9, 2009 by  
Filed under YukonQuest

Eigendlich bin ich den YQ-Trail immer alleine angegangen.
Dieses Jahr werde ich drei junge Studenten mit mir haben. Keiner von ihnen ist ein Musher oder hat jemals viel ueber Mushing gehoert. Das macht die Sache natuerlich interessant. Die Crew macht mir trotzdem Hoffnung. Immerhin scheinen ihnen Namen, Programme und Einstellungen fuer Videokameras so leicht ueber die Zunge zu kommen wie mir gewisse Mushingausdruecke.

Das Team ist zwischen 20 und 22 Jahre alt:
Nathan (Nate):
Der ist der ‚furchtlose Fuehrer‘ der Gruppe und spaeter fuer den Schnitt verantwortlich. Er redet meist so, als haette er viel Kaffee getrunken, aber das ist wohl gut so, obwohl er so aussieht als koennte recht wuetend werden. Ich kenne den psychischen Stress entlang des Trails, und mache mir jetzt schon Sorgen drum.

Jose:
Er kommt aus Mexiko und ist anscheinend der beste Videographer der Truppe. Er sieht so aus, als mag er ‚Siestas‘ und ist recht gemuetlich. Gleichzeitig verbreitet er allerdings eine bewundernswerte Ruhe, die er mit einem fast ewigem Laecheln traegt. Es ist gut moeglich, dass seine Laune spaeter das Team zusammenhalten wird.

Cricket:
Ich hatte um zumindest einen guten Motorschlittenfahrer fuer Video entlang des Trails gebeten. ‚Cricket‘ ist eine 21-jaehrige Dame, die ungefaehr 48 kg wiegt. Ich bezeifele, dass sie einen Motorschlitten aus einer Schneewehe ziehen kann, aber sie kam schon gleich beim ersten Treffen mit GPS-Koordinaten von ihren eigenen Fahrten ueber Rosebud, Boulder und Eagle Summit entlang des Quest Trails an. Anscheinend ist sie recht erfahren. Ihr ‚boyfriend‘ kam zum Meeting. Als ich arglos meinte:“ Da du ja recht gut aussiehst und ein Maedchen bist, sollte es uns leicht fallen, erfahrene Motorschlittenfahrer in den Checkpoints zu finden, die mit dir rausfahren.“ Wenn seine Blicke haetten toeten koennten, waere ich mit meinen 50 Jahren auf der Stelle eines schnellen aber schmerzhaften Todes gestorben.
Trotzdem habe ich Recht. Was konnte mir besseres passieren als eine gutaussehende Motorschlittenfahrerin in unserem Video Team zu haben ?
Die Infiltration der jeweils lokalen Motorschlittenfahrer ist fuer unrasierte ‚white boys‘ nicht leicht und ich denke eben praktisch. Cricket grinste nur, waehrend der Professor meinte: „Du bist mir fuer die Sicherheit der Studenten verantwortlich.“ Klar bin ich das, aber ich denke auch praktisch. Keiner kennt den Trail besser als die Einwohner der jeweiligen Gegend.

Eine Dame namens Tessa war bis heute ebenfalls ein Teil des Teams. Als ich allerdings meinte, dass wir uns teilweise trennen werden und sie vielleicht auch mal mit einem Doghandler oder Rennrichtern alleine entlang des Trails fahren muesste, wollte sie dies nicht. „Wieviel weisst DU eigendlich ueber’s Quest ?“, fragte sie mich. Ich zaehlte meine Erfahrungen auf. „Ah“, meinte sie. „Aber ich muss doch wohl nicht mit fremden Leuten im Auto fahren.“ Ich stutzte: „Das sind alles Leute, denen du vertrauen kannst.“ Nein, sowas ging ihrer Meinung nach nicht.
Ich versuchte noch, ihr einen Platz in Slaven’s Cabin am Yukon mit einer Gruppe des Alaska National Park Service zu besorgen, damit sie dort mit den Rangern fuer 5 Tage bleiben koennte um alles um diesen Dogdrop herum zu filmen.
Teufel, ….. andere Leute… einschliesslich ich, wuerden sich darum reissen: „5 Tage in einer Huette ? Also zwei Tage ginge.“ Hust: Tessa hat unser Team leider fruehzeitig verlassen.
Der Rest der Gruppe erscheint allerdings recht solide,… zumindest im Warmem am Besprechungstisch.

Entgegen zu anderen YQ-Rennen, auf denen ich immer ‚irgendwo‘ schlief, ‚irgendwie‘ weiter kam und nur fuer mich selbst verantwortlich war, habe ich nun 3 Welpen an der Leine.
Obwohl es wahr ist meine ich es nicht negativ, aber es aendert natuerlich meine gesamte und hoechst einfache Rucksack-Logistik. Vielleicht kann ich der Gruppe etwas beibringen, und sowas macht Spass.
Ich bin wirklich mal gespannt, was aus diesem Projekt wird und nehme die Verantwortung, die ich ploetzlich trage sicherlich nicht leicht.
Da die Gruppe einen Grossteil des Filmens uebernehmen will, habe ich vielleicht Zeit, mehr zu schreiben.
Sie wissen, dass sie Film-Clips fuer die YQ-website entlang des Trails schneiden muessen, aber die altbewaehrte YQ-Trail-Regel wird wahrscheinlich auch dieses Jahr nicht gebrochen werden: „Plane sorgsam fuer 6 Monate. Lasse nichts unbedacht. Schreibe alle Plaene sorgsam auf …. und schmeisse sie am 2. Tag des Rennens weg. Es kommt eh nichts so, wie du es geplant hast…..“.

Peter Kamper

Mackey und Smyth in Führung beim T200

Februar 1, 2009 by  
Filed under Alle, Tustumena200

Das am 31. Janaur, in Clam Gulch, gestartete Tustumena 200 hatte schon nach einigen Stunden ein Duo, dass die Fuehrung uebernommen hat: die beiden Iditarod-Veteranen Lance Mackey und Cim Smyth. Nur durch Minuten getrennt fuhren nun beide Teams in den Checkpoint Clam Shell ein. Eine halbe Stunde spaeter folgte dann eine sechskoepfige Gruppe von Mushern, die auch nur durch Minuten voneinander getrennt waren: Jessica Hendricks, Ken Anderson, Pete Kaiser, Jon Little, Robert Bundtzen und Paul Gebhardt. Am Ende des Feldes fahren zur Zeit noch die fast blinde Rachel Scordis mit ihrem Wegbegleiter Tim Osmar.
Wegen der schlechten Trail-Bedingungen wurde die Strecke geaendert und die maximale Anzahl der Hunde auf 12 reduziert.

Beim Tustumena 100 Rennen ist Dean Osmar vor Bruce Linton, Aaron Caldwell und Cain Carter in Fuehrung. Das Junior Rennen hat Travis Beals gewonnen. Zweite wurde Rebekah Ruzicka, Dritte Merissa Osmar und Vierter Patrick Mackey.

Fur Rondy mit hohen Preisgeldern

Januar 23, 2009 by  
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Trotz der allgemeinen schlechten finanziellen Situation haben Geschaeftsleute aus Anchorage ihre Brieftaschen geoeffnet, um dem Nationalsport Alaskas – dem Dogmushing – unter die Arme zu greifen.

Das seit 1946 stattfindende Fur Rondy Open World Championship wird fuer das naechste Rennen, mindestens 65.000 US $ an Preisgeldern zur Verfuegung stellen koennen. Das sind 15.000 $ mehr als letzte Seison und es koennten sogar insgesamt 75.000 $ werden. Noch vor zwei Jahren stand das Sprint-Rennen vor dem Aus, da man 110.000 $ an Schulden angehaeuft hatte. Als Folge schloss man ein Verkaufsgeschaeft und reduzierte die Anzahl der Angestellten. Doch ohne grosszuegige Hilfe der lokalen Unternehmen waere diese Preisgelderhoehung nicht moeglich gewesen.

1999 gewann Egil Ellis eines seiner ersten Fur Rondy Rennen und erhielt dafuer nur 4.800 $. Obwohl, der aus Schweden emigrierte Musher, aus seinem Heimatland keine Preisgelder fuer Sprintrennen gewohnt war, meinte er rueckblickend, dass sie damals fuer umsonst gefahren waeren. Der 38jaehrige trainiert nun fuer seine achte Teilnahme und koennte bei einem Gewinn 8.400 $ und zusaetzliche Bonusgelder erhalten. Das Maximum waeren 12.300 $, was einem 22. Rang beim Iditarod entsprechen wuerde. Dies spiegelt auch die Gewichtung innerhalb des Mushingsports in Alaska wieder. Auch Terry Streeper ist angetan von der hohen Summer der Preisgelder und hofft, dass nicht nur die Langstreckenrennen (wie das Iditarod oder Yukon Quest) finanziell unterstuetzt werden, sondern auch wieder die Sprint-Rennen, ’so wie in den alten Tagen‘.

Das Fur Rondy startet am 27. Februar in Anchorage. Folgende Musher sind gemeldet: Nils Hahn, Mari Wood, Egil Ellis, Ed Wood, Courtney Moore, Blayne Streeper, Bill Kornmuller und Arleight Reynolds.

Copper Basin 300 startet morgen

Januar 9, 2009 by  
Filed under Alle, CB300

Allen Moore versucht seinen Titel gegen so starke Konkurrenten wie, Lance Mackey, Paul Gebhardt, Hans Gatt, Sebastian Schnulle und Brent Sass, zu verteidigen. Der Ehemann von Yukon Quest Champion Aliy Zirkle, hat in den letzten vier Jahren dreimal das CB300 gewonnen. Den Erfolg schreibt er der Faehigkeit seines Teams, Berge bzw. Huegel gut fahren zu koennen, zu und beim Copper Basin gibt es jede Menge von Huegeln. Das Mittelsteckenrennen, dass dieses Jahr die Preisgelder erhoehen konnte und nun 18.000 $ zur Verfuegung hat, sei fuer Moore genauso abwechslungsreich, wie ein 1000-Meilen Rennen, insbesondere die Wetter- und Trailbedingungen. Mal mussten sich die Teams durch knietiefen Schnee kaempfen, dann sind die Temperaturen auf -40 Grad Celsius gefallen, ein anderes Mal waren die Fluesse nicht zugefroren und die Teilnehmer mussten durch das eiskalte Wasser und in einem Jahr gab es ueberhaupt keinen Schnee – nur Eis etc.
Trotzdem sei fuer den Muhser aus Two Rivers, die Gesundheit seiner Hunde am wichtigsten, er wolle nur mit einem gluecklichen und fitten Team ins Ziel kommen.
Noch herrschen bitterkalte Temperaturen in Glennallen und Paxton von ca. -40 C, morgen soll es aber wesentlich waermer werden (-25 C bis -15 C). Die Organisatoren machen die Anzahl der startenden Teams von den Wetterverhaeltnissen abhaengig; einige werden wohl bei Tiefsttemperaturen ihre (Hunde-)Trucks nicht in Gang bekommen. Der Start erfolgt morgen an der Wolverine Lodge in Lake Louise.

Die Starterliste:
Alexie, Harry Kwethluk, Alaska, USA Rookie
Barrand, Cindy ,
Boyer, Kris Canmore, Alberta, Canada Rookie
Cadzow, Joshua Fort Yukon, Alaska, USA Rookie
Casavant, Normand Atlin, British Columbia, Canada Rookie
Churchin, Emil Anchorage, Alaska, USA Rookie
Ellis, Mike Rumney, New Hampshire, USA Rookie
Gatt, Hans Whitehorse, Yukon, Canada Veteran
Gebhardt, Paul Kasilof, Alaska, USA Veteran
Haltmann, Sven Willow, Alaksa, USA Veteran
Hayashida, Matt Sunshine, Alaska, USA Veteran
Hopkins, Ed Tapish, Yukon, Canada Veteran
Jahr, Martin Haines Junction, Yukon, Alaska Rookie
Lanier, Jim Chugiak, Alaska, USA Veteran
Lee, Darrin Chistochina, Alaska, USA Veteran
Lesatz, Tom Two Rivers, Alaska, USA Veteran
Lindner, Chad Two Rivers, Alaska, USA Veteran
Lindner, Ava Two Rivers, Alaska, USA Rookie
Mackey, Lance Fairbanks, Alaska, USA Veteran
Marshall, Newton St. Anne’s Parish, Jamaica, Jamaica Rookie
Moore, Allen Two Rivers, Alaska, USA Veteran
Peterson, Braxton Fairbanks, Alaska, USA Veteran
Phillips, Michelle Tapish, Yukon, Canada Veteran
Robertia, Colleen Kasilof, Alaska, USA Veteran
Rose, Tamara Fairbanks, Alaska, USA Rookie
Santos, Mike Cantwell, Alaska, USA Rookie
Sass, Brent Fairbanks, Alaska, USA Veteran
Schnuelle, Sebastian Whitehorse, Yukon, Canada Veteran
Seavey, Jen Sterling, Alaska, USA Rookie
Sleightholme, Mark Mossley, England, UK Rookie
Smith, Scott Willow, Alaska, USA Rookie
Sutton, Iris Goldstream Valley, Alaska, USA Rookie
Zirkle, Aliy Two Rivers, Alaska, USA Veteran

Brent Sass gewinnt das GinGin200 2008 (Maennerrennen)

Dezember 30, 2008 by  
Filed under Alle, GinGin200

Der Yukon Quest Fuenfte von dieser Saison, Brent Sass hat, bei teilweise bitterkalten Temperatuen und starken Winden, zum ersten Mal das, GinGin200 Maennerrennen gewonnen. Der Musher aus Fairbanks ist um 01:58 (Ortszeit) ueber die Ziellinie in Paxson gefahren. Zweiter wurde Iditarod- und Yukon Quest Veteran Ken Anderson vor Ed Hopkins. Vierter wurde Lance Mackey, danach folgte Braxton Peterson und dann der Deutsche Sebastian Schnuelle. Bei den Frauen wurde Colleen Robertia Zweite und Michelle Phillips Dritte.

Peter Kamper berichtet:

Ich schrieb vom Start des Rennens und der Tatsache, dass mich Soldaten der Alaska Army National Guard ueber 70 km mit Motorschlitten zum Checkpoint McLaren zum filmen fahren wuerden. Es ging alles sehr militaerisch ab. Die Herren zeigten sich auch in edlen gruenbraeunlichen Tarnfarben, die sich hervorragend vom weissen Schnee abhoben. Ich vermute, dass man damit verhindern wollte, dass irgendjemand verloren ging. 7 Soldaten, Lance Mackey’s Frau Tania und ich sollten mit 6 Motorschlitten losfahren. Die Motorschlitten zogen flache Lastschlitten und sahen mir fuer meinen Geschmack etwas klein aus, waren aber fast brandneu. Als wir endlich losfuhren war es schon recht spaet, aber die Fahrt nach McLaren sollte nur 1 1/2 Stunden dauern. Der Kommandant guckte sich um und gab das Signal zur Abfahrt. Mit einem Ruck fuhr die Maschiene an und kam nach 5 Metern wieder zum stehen. Einer seiner Soldaten hatte etwas vergessen. Man darf die Alaska Army National Guard nicht mit der Army an sich vergleichen. Im englischem Volksmund wird die ‚Guard‘ von vielen ‚Weekend Warriors‘ genannt. Fuenf lange Minuten spaeter kehrte der Herr wieder zurueck, schien aber nichts in der Hand zu haben. „Sag mir bloss nicht, dass er nochmals auf’s Klo musste“, dachte ich mir.

Dann ging es mit einem erneutem Handkommando des ‚Commanders‘ wieder los. Die Art wie er seinen ganzen Arm vorwaerst schwang um den Befehl zur Abfahrt der 6 Maschienen zu geben, haette ohne weiteres von Julius Caesar als Angriffsbefehl fuer seine gesamte 9. Legion benutzt werden koennen. Irgendwie tauchte ein komisches Gefuehl in meinem Magen auf. Ich war schon des oefteren mit erfahrenen Motorschlittenfahrern unterwegs gewesen. Keiner dieser Leute hatte sich jemals so verhalten, wie diese Gruppe. Wir fuhren ungefaehr 5 km und hielten ploetzlich an.
Eine der Schneemaschienen der Gruppe war zurueckgeblieben. Wir stiegen alle ab und warteten bis der Fahrer der Maschiene aufgeholt hatte. Ein Packriemen an seinem Schlitten hatte sich geloest. Naja, sowas kann passieren. Man unterhielt sich fuer eine Weile und bevor sich die Soldaten wieder auf ihre Schlitten schwangen (ich als Beifahrer), stiessen sie gegenseitig mit ihren Faeusten an. Ich hielt diese fuer meinen Geschmack etwas zu heldenhaft-feierliche Geste nach nur 5 Kilometern zwar fuer etwas uebertrieben, sagte aber nichts. Als Zivilist sind meine Erfahrungen mit militaerischen Braeuchen eher beschraenkt. Weiter gings….

Army National Guard - Copyright Theresa Daily

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Der breite und harte Trail folgte dem ungefluegtem Denali Highway und wir fuhren mit ca. 50km/h, einer fuer erfahrene Fahrer eher langsame Geschwindigkeit. Der Wind nahm zu als, wir hoeher in die Berge vordrangen und Schneewehen begannen sich ueber die Strasse zu ziehen. Als der Commander, mit dem ich fuhr, sich nach 10 weiteren Kilometern umguckte waren drei der funef anderen Motorschlitten spurlos verschwunden. Wir hielten also wieder an und mussten Minuten warten, bis die Motorschlitten auftauchten. Der Soldat, auf dessen Ruecksitz Tania Mackey fuhr, war vom Trail abgekommen und im Tiefschnee stecken geblieben und es hatte einiges an Kraft bedurft die Maschiene wieder auf den Trail zurueckzubringen. Der Wind hatte weiter zugenommen und es war bitter kalt. Waehrend der Wartezeit hatte ich mich in den Windschatten einer der Motorschlitten gesetzt und genoss den wunderschoenen Ausblick auf die Alaska Range. In der Ferne konnte man im sonst strahlend blauem Himmel die Schneeschleier sehen, die der auf den Kuppen herrschende Sturm von den Gipfeln riss.Die behelmten Soldaten steckten ihre Koepfe zusammen und redeten, aber verstehen konnte ich nichts. Der Wind war zu laut geworden.

Schlussendlich fuhren wir weiter in die Berge und der Wind nahm weiter zu. Kurz vor 13Mile Summit fanden wir ploetzlich einen Musher mit seinem Team. Der Wind hatte die Hunde von der Strasse den Abhang hinunter gedrueckt. Er hatte vergeblich versucht sie aus einem Weidengestruepp den steilen Hang hoch wieder zur Strasse zu fuehren. Der ueber die Strasse fegende Schnee drueckte das Team immer wieder zurueck. Wir stiegen ab und ich stolperte im ersten Augenblick als mich eine Windboehe von hinten anfiel. Die Soldaten liefen 10 Meter den Hang hinunter waehrend ich meine Kamera aus der Tasche zog um zu filmen. Es bedurfte mehrere Minuten um das Geschirr des Teams zu entwickeln und die Hunde samt Schlitten zurueck auf die Strasse zu bringen. Der Musher sah uebler als seine Hunde aus. Kleine weisse Flecken zeigten sich auf seinen Backen, die sich spaeter zu Frostbeulen entwickeln wuerden. Sobald die Hunde auf der Strasse losgelassen wurden, drueckte der Wind sie wieder in Richtung Hang. Der Musher wollte aufgeben, bezweifelte allerdings, dass er es den Berg hinunter schaffen wuerde.

Ich hatte meine Faeustlinge zum Filmen gegen Fingerhandschuhen eingetauscht und innerhalb kuerzester wurden diese taub, waehrend die Ladung der 6-stuendigen Kamerabatterie unter der Auskuehlung innerhalb von ein paar Minuten auf eine Stunde gesunken war.

Der Commander unserer Gruppe entschied sich, das Hundeteam alleine zurueck nach Paxon zu schleppen/begleiten. Die Soldaten steckten ihre Schutzhelme fuer eine Weile zusammen, waehrend ich mir wieder meine dicken Faeustlinge anzog. Die Finger fingen an zu schmerzen. Ich kannte das Gefuehl, ich war knapp einer Erfrierung entkommen. Kommunikation mit den Soldaten war im lauten Wind kaum moeglich und es dauerte einige gebruellte Fragen bis ich herausfand, dass wir mit fuenf Maschienen, vier Lastschlitten und acht Personen unter einem neuem Commander weiterfahren wuerden. Wer dies war konnte ich unter den Helmen nicht erkennen. Die Herren sahen fuer mich mit ihren Kopfbedeckungen alle gleich aus.
Der Wind machte auch den Soldaten zu schaffen. Wir hatten bisher ca. 25 der 70 km in knapp 1 1/2 Stunden zurueckgelegt. Die grossartigen Gehabe und militaerischen Gesten waren im Flachland zurueckgeblieben.

Inzwischen war der Seitenwind so stark geworden, dass der eiskalte Wind durch jede Ritze meiner Gesichtsmaske drueckte. Schon Minuten spaeter hielten wir wieder an. Zwei Maschienen waren hinter uns verschwunden. Wir drehten um und fanden sie. Einer der Motorschlitten war ausgegangen. Als wir abstiegen war Kommunikation nur auf kuerzeste Entfernung moeglich. Der Wind war zu laut. Selbst in meiner Montur, ueber die ich einen riesigen Daunenparka gezogen hatte, spuerte ich wie die Boehen Kaelte durch meine Winterkleidung drueckte. Rasende Schleier aus Eiskristallen zogen ueber den Schnee. Am Horizont zeigte sich die Sonne in ihren schoensten Farben als sie begann unterzugehen.

Waehrend ich argwoehnisch zuguckte wie die Soldaten versuchten den Motorschlitten wieder zu starten, stieg meine Hochachtung vor den Mushern, die es mit ihren Hunden ueber den Berg geschafft hatten. Ich zog nochmals meine Fingerhandschuhe an und nahm meinen kleinen Photoapparat aus der Seitentasche. Nach drei Photos versagte er. Die Soldaten guckten sich den schnell auskuehlenden Motor der Maschiene an und ruettelten an verschiedenen Teilen. Selbst aus der Entfernung war es leicht ersichtlich, dass sich unter den Herren kein Mechaniker befand. Als Zivilist wurde ich zur Begutachtung der Angelegenheit nicht eingeladen.

Schlussendlich entschied der Commander, wie mir durch das Getoese des Windes klargemacht wurde, mit vier Maschienen und vier Lastschlitten weiterzufahren. Jede der Maschienen trug nun 2 Personen. Meiner Schaetzung nach hatten wir weniger als die Haelfte der Strecke nach McLaren zurueckgelegt.

[ Bilder von Theresa Daily ]

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