2009 Yukon Quest Trail Blog 2

Februar 9, 2009 by  
Filed under YukonQuest

Eigendlich bin ich den YQ-Trail immer alleine angegangen.
Dieses Jahr werde ich drei junge Studenten mit mir haben. Keiner von ihnen ist ein Musher oder hat jemals viel ueber Mushing gehoert. Das macht die Sache natuerlich interessant. Die Crew macht mir trotzdem Hoffnung. Immerhin scheinen ihnen Namen, Programme und Einstellungen fuer Videokameras so leicht ueber die Zunge zu kommen wie mir gewisse Mushingausdruecke.

Das Team ist zwischen 20 und 22 Jahre alt:
Nathan (Nate):
Der ist der ‚furchtlose Fuehrer‘ der Gruppe und spaeter fuer den Schnitt verantwortlich. Er redet meist so, als haette er viel Kaffee getrunken, aber das ist wohl gut so, obwohl er so aussieht als koennte recht wuetend werden. Ich kenne den psychischen Stress entlang des Trails, und mache mir jetzt schon Sorgen drum.

Jose:
Er kommt aus Mexiko und ist anscheinend der beste Videographer der Truppe. Er sieht so aus, als mag er ‚Siestas‘ und ist recht gemuetlich. Gleichzeitig verbreitet er allerdings eine bewundernswerte Ruhe, die er mit einem fast ewigem Laecheln traegt. Es ist gut moeglich, dass seine Laune spaeter das Team zusammenhalten wird.

Cricket:
Ich hatte um zumindest einen guten Motorschlittenfahrer fuer Video entlang des Trails gebeten. ‚Cricket‘ ist eine 21-jaehrige Dame, die ungefaehr 48 kg wiegt. Ich bezeifele, dass sie einen Motorschlitten aus einer Schneewehe ziehen kann, aber sie kam schon gleich beim ersten Treffen mit GPS-Koordinaten von ihren eigenen Fahrten ueber Rosebud, Boulder und Eagle Summit entlang des Quest Trails an. Anscheinend ist sie recht erfahren. Ihr ‚boyfriend‘ kam zum Meeting. Als ich arglos meinte:“ Da du ja recht gut aussiehst und ein Maedchen bist, sollte es uns leicht fallen, erfahrene Motorschlittenfahrer in den Checkpoints zu finden, die mit dir rausfahren.“ Wenn seine Blicke haetten toeten koennten, waere ich mit meinen 50 Jahren auf der Stelle eines schnellen aber schmerzhaften Todes gestorben.
Trotzdem habe ich Recht. Was konnte mir besseres passieren als eine gutaussehende Motorschlittenfahrerin in unserem Video Team zu haben ?
Die Infiltration der jeweils lokalen Motorschlittenfahrer ist fuer unrasierte ‚white boys‘ nicht leicht und ich denke eben praktisch. Cricket grinste nur, waehrend der Professor meinte: „Du bist mir fuer die Sicherheit der Studenten verantwortlich.“ Klar bin ich das, aber ich denke auch praktisch. Keiner kennt den Trail besser als die Einwohner der jeweiligen Gegend.

Eine Dame namens Tessa war bis heute ebenfalls ein Teil des Teams. Als ich allerdings meinte, dass wir uns teilweise trennen werden und sie vielleicht auch mal mit einem Doghandler oder Rennrichtern alleine entlang des Trails fahren muesste, wollte sie dies nicht. „Wieviel weisst DU eigendlich ueber’s Quest ?“, fragte sie mich. Ich zaehlte meine Erfahrungen auf. „Ah“, meinte sie. „Aber ich muss doch wohl nicht mit fremden Leuten im Auto fahren.“ Ich stutzte: „Das sind alles Leute, denen du vertrauen kannst.“ Nein, sowas ging ihrer Meinung nach nicht.
Ich versuchte noch, ihr einen Platz in Slaven’s Cabin am Yukon mit einer Gruppe des Alaska National Park Service zu besorgen, damit sie dort mit den Rangern fuer 5 Tage bleiben koennte um alles um diesen Dogdrop herum zu filmen.
Teufel, ….. andere Leute… einschliesslich ich, wuerden sich darum reissen: „5 Tage in einer Huette ? Also zwei Tage ginge.“ Hust: Tessa hat unser Team leider fruehzeitig verlassen.
Der Rest der Gruppe erscheint allerdings recht solide,… zumindest im Warmem am Besprechungstisch.

Entgegen zu anderen YQ-Rennen, auf denen ich immer ‚irgendwo‘ schlief, ‚irgendwie‘ weiter kam und nur fuer mich selbst verantwortlich war, habe ich nun 3 Welpen an der Leine.
Obwohl es wahr ist meine ich es nicht negativ, aber es aendert natuerlich meine gesamte und hoechst einfache Rucksack-Logistik. Vielleicht kann ich der Gruppe etwas beibringen, und sowas macht Spass.
Ich bin wirklich mal gespannt, was aus diesem Projekt wird und nehme die Verantwortung, die ich ploetzlich trage sicherlich nicht leicht.
Da die Gruppe einen Grossteil des Filmens uebernehmen will, habe ich vielleicht Zeit, mehr zu schreiben.
Sie wissen, dass sie Film-Clips fuer die YQ-website entlang des Trails schneiden muessen, aber die altbewaehrte YQ-Trail-Regel wird wahrscheinlich auch dieses Jahr nicht gebrochen werden: „Plane sorgsam fuer 6 Monate. Lasse nichts unbedacht. Schreibe alle Plaene sorgsam auf …. und schmeisse sie am 2. Tag des Rennens weg. Es kommt eh nichts so, wie du es geplant hast…..“.

Peter Kamper

2009 Yukon Quest Trail Blog 1

Februar 8, 2009 by  
Filed under YukonQuest

Es ist wohl wieder mal Zeit, das Trail Blog zu eroeffnen.
Ich weiss nicht mehr genau, ob es das 5. oder 6. Mal ist, dass ich den Trail als ‚YQ-Reporter… oder Videographer, oder Website Personal angehe. Ich weiss noch nicht einmal, was mein Titel wirklich ist. Ganz am Anfang schrieb ich stuendliche ‚Updates‘ fuer die ‚live‘ Webseite des YQ. Es hat mich immer amuesiert, dass ein Deutscher diese ersten englischen Updates schrieb. Dann kam das Photo-Projekt, fuer das sich nach dem ersten Jahr gluecklicher Weise Carsten finden liess. Ihn griff ich damals vor dem Rennstart auf und heuerte ihn …. ohne Bezahlung. Was er ueber die Jahre geleistet hat ist erstaunlich. Das Video-Project an dem ich nun fuer 4 Jahre arbeite, litt immer wieder darunter, dass eine einzelne Person keinen vernuenftigen Film vom Rennen machen kann waehrend man entlang des Trails jeden Tag ‚Clips‘ schneidet und fuer die Webseite hochlaed. Es ist einfach – zumindest fuer mich – unmoeglich. Auch war es schwierig, gute Partner fuer solch ein Projekt zu finden. Immerhin werden wir nicht wirklich bezahlt. Auch Carsten steckte sein eigenes Geld Jahr fuer Jahr ins YQ Photo-Projekt.

Dieses Jahr nahm ich die Sache ernsthaft in die Hand und sprach mit dem ‚Department of Journalism‘ an der Universitaet Alaska. Der Professor – so stellte sich heraus – hatte schon fuer’s Iditarod gefilmt. Er war sehr interessiert und gab mir seine besten 4 Studenten, die ich nun dieses Jahr fuer die Uni fuehren soll. Drei davon werden mit mir an der Startlinie des Rennens stehen.
Das Ziel der ganzen Sache ist ein Film ueber das Yukon Quest 2009, der von der Universitaet geschnitten werden sollte, und damit die erste Filmproduktion des YQ werden wuerde.
Ich werde dieses Team entlang des YQ Trails bis Dawson fuehren und hoffentlich Zeit haben, ein bischen an diesem Blog zu arbeiten.
Verzeiht Schreibfehler, wenn ich zu ungewohnten Stunden hier etwas einsetze. Ich stehle mir selbst die Zeit um zu schreiben. Satzstellungen werden wahrscheinlich eher schlecht aussehen, zu viele Kommas sind mein Stil und manchmal werde ich einfach auf ‚Senden‘ druecken um mir ein paar Stunden noetigen Schlaf irgendwo in einer Ecke zu finden.

Habt Geduld mit mir, seht meine Berichte nicht zu eng, zitiert mich nicht zu oft und vor allem:
Habt einfach Spass beim Lesen…

Peter Kamper

Sieg fuer Lance Mackey beim CB300 2009

Januar 13, 2009 by  
Filed under Alle, CB300

4.500 US Dollar erhaelt der Yukon Quest- und Iditarod Champion fuer seinen Sieg beim Copper Basin 300 2009 Hundeschlittenrennen. Um 16:41 ueberfuhr er mit 10 Hunden die Ziellinie an der Wolverine Lodge. 43 Minuten danach erreichte Hans Gatt aus Whitehorse und nochmals 26 Minuten spaeter Brent Sass aus Fairbanks das Ziel. Der Titelverteidiger Allen Moore belegte den fuenften Rang nach Sven Haltmann.

Zwei weitere Teams mit Hunden von Lance Mackeys Kennel fuhren in die Top10: Braxon Peterson und Harry Alexie. Peterson ist ein Handler und Alexie, ein Einheimischer, wird seit Monaten von Mackey trainiert. Mit dem fuenften Platz beim GinGin 200 im Dezember und dem neunten Rang nun im CB300 ist Alexie fuer das Iditarod 2009 qualifiziert. Der 31jaehrige Sergeant der Alaska Army National Guard ist indirekt mitverantwortlich fuer die Absage Mackeys vom diesjaehrigen Quest. Mit Hunden aus Mackeys Kennel wird er das Iditarod fahren und Mackey stuenden, nach eigener Aussage, dieses Jahr nicht so viele gute Vierbeiner zur Verfuegung um selbst beide grosse Hundeschlittenrennen zu bestreiten. Etwas besorgt sei Mackey auch ueber die reduzierte Preisgeldergarantie von 200.000 auf 125.00 US Dollar beim Quest.

[Video Allen Moore + Aliy Zirkle im Ziel / SPKennel:]

Brent Sass gewinnt das GinGin200 2008 (Maennerrennen)

Dezember 30, 2008 by  
Filed under Alle, GinGin200

Der Yukon Quest Fuenfte von dieser Saison, Brent Sass hat, bei teilweise bitterkalten Temperatuen und starken Winden, zum ersten Mal das, GinGin200 Maennerrennen gewonnen. Der Musher aus Fairbanks ist um 01:58 (Ortszeit) ueber die Ziellinie in Paxson gefahren. Zweiter wurde Iditarod- und Yukon Quest Veteran Ken Anderson vor Ed Hopkins. Vierter wurde Lance Mackey, danach folgte Braxton Peterson und dann der Deutsche Sebastian Schnuelle. Bei den Frauen wurde Colleen Robertia Zweite und Michelle Phillips Dritte.

Peter Kamper berichtet:

Ich schrieb vom Start des Rennens und der Tatsache, dass mich Soldaten der Alaska Army National Guard ueber 70 km mit Motorschlitten zum Checkpoint McLaren zum filmen fahren wuerden. Es ging alles sehr militaerisch ab. Die Herren zeigten sich auch in edlen gruenbraeunlichen Tarnfarben, die sich hervorragend vom weissen Schnee abhoben. Ich vermute, dass man damit verhindern wollte, dass irgendjemand verloren ging. 7 Soldaten, Lance Mackey’s Frau Tania und ich sollten mit 6 Motorschlitten losfahren. Die Motorschlitten zogen flache Lastschlitten und sahen mir fuer meinen Geschmack etwas klein aus, waren aber fast brandneu. Als wir endlich losfuhren war es schon recht spaet, aber die Fahrt nach McLaren sollte nur 1 1/2 Stunden dauern. Der Kommandant guckte sich um und gab das Signal zur Abfahrt. Mit einem Ruck fuhr die Maschiene an und kam nach 5 Metern wieder zum stehen. Einer seiner Soldaten hatte etwas vergessen. Man darf die Alaska Army National Guard nicht mit der Army an sich vergleichen. Im englischem Volksmund wird die ‚Guard‘ von vielen ‚Weekend Warriors‘ genannt. Fuenf lange Minuten spaeter kehrte der Herr wieder zurueck, schien aber nichts in der Hand zu haben. „Sag mir bloss nicht, dass er nochmals auf’s Klo musste“, dachte ich mir.

Dann ging es mit einem erneutem Handkommando des ‚Commanders‘ wieder los. Die Art wie er seinen ganzen Arm vorwaerst schwang um den Befehl zur Abfahrt der 6 Maschienen zu geben, haette ohne weiteres von Julius Caesar als Angriffsbefehl fuer seine gesamte 9. Legion benutzt werden koennen. Irgendwie tauchte ein komisches Gefuehl in meinem Magen auf. Ich war schon des oefteren mit erfahrenen Motorschlittenfahrern unterwegs gewesen. Keiner dieser Leute hatte sich jemals so verhalten, wie diese Gruppe. Wir fuhren ungefaehr 5 km und hielten ploetzlich an.
Eine der Schneemaschienen der Gruppe war zurueckgeblieben. Wir stiegen alle ab und warteten bis der Fahrer der Maschiene aufgeholt hatte. Ein Packriemen an seinem Schlitten hatte sich geloest. Naja, sowas kann passieren. Man unterhielt sich fuer eine Weile und bevor sich die Soldaten wieder auf ihre Schlitten schwangen (ich als Beifahrer), stiessen sie gegenseitig mit ihren Faeusten an. Ich hielt diese fuer meinen Geschmack etwas zu heldenhaft-feierliche Geste nach nur 5 Kilometern zwar fuer etwas uebertrieben, sagte aber nichts. Als Zivilist sind meine Erfahrungen mit militaerischen Braeuchen eher beschraenkt. Weiter gings….

Army National Guard - Copyright Theresa Daily

Army National Guard - Copyright Theresa Daily

Der breite und harte Trail folgte dem ungefluegtem Denali Highway und wir fuhren mit ca. 50km/h, einer fuer erfahrene Fahrer eher langsame Geschwindigkeit. Der Wind nahm zu als, wir hoeher in die Berge vordrangen und Schneewehen begannen sich ueber die Strasse zu ziehen. Als der Commander, mit dem ich fuhr, sich nach 10 weiteren Kilometern umguckte waren drei der funef anderen Motorschlitten spurlos verschwunden. Wir hielten also wieder an und mussten Minuten warten, bis die Motorschlitten auftauchten. Der Soldat, auf dessen Ruecksitz Tania Mackey fuhr, war vom Trail abgekommen und im Tiefschnee stecken geblieben und es hatte einiges an Kraft bedurft die Maschiene wieder auf den Trail zurueckzubringen. Der Wind hatte weiter zugenommen und es war bitter kalt. Waehrend der Wartezeit hatte ich mich in den Windschatten einer der Motorschlitten gesetzt und genoss den wunderschoenen Ausblick auf die Alaska Range. In der Ferne konnte man im sonst strahlend blauem Himmel die Schneeschleier sehen, die der auf den Kuppen herrschende Sturm von den Gipfeln riss.Die behelmten Soldaten steckten ihre Koepfe zusammen und redeten, aber verstehen konnte ich nichts. Der Wind war zu laut geworden.

Schlussendlich fuhren wir weiter in die Berge und der Wind nahm weiter zu. Kurz vor 13Mile Summit fanden wir ploetzlich einen Musher mit seinem Team. Der Wind hatte die Hunde von der Strasse den Abhang hinunter gedrueckt. Er hatte vergeblich versucht sie aus einem Weidengestruepp den steilen Hang hoch wieder zur Strasse zu fuehren. Der ueber die Strasse fegende Schnee drueckte das Team immer wieder zurueck. Wir stiegen ab und ich stolperte im ersten Augenblick als mich eine Windboehe von hinten anfiel. Die Soldaten liefen 10 Meter den Hang hinunter waehrend ich meine Kamera aus der Tasche zog um zu filmen. Es bedurfte mehrere Minuten um das Geschirr des Teams zu entwickeln und die Hunde samt Schlitten zurueck auf die Strasse zu bringen. Der Musher sah uebler als seine Hunde aus. Kleine weisse Flecken zeigten sich auf seinen Backen, die sich spaeter zu Frostbeulen entwickeln wuerden. Sobald die Hunde auf der Strasse losgelassen wurden, drueckte der Wind sie wieder in Richtung Hang. Der Musher wollte aufgeben, bezweifelte allerdings, dass er es den Berg hinunter schaffen wuerde.

Ich hatte meine Faeustlinge zum Filmen gegen Fingerhandschuhen eingetauscht und innerhalb kuerzester wurden diese taub, waehrend die Ladung der 6-stuendigen Kamerabatterie unter der Auskuehlung innerhalb von ein paar Minuten auf eine Stunde gesunken war.

Der Commander unserer Gruppe entschied sich, das Hundeteam alleine zurueck nach Paxon zu schleppen/begleiten. Die Soldaten steckten ihre Schutzhelme fuer eine Weile zusammen, waehrend ich mir wieder meine dicken Faeustlinge anzog. Die Finger fingen an zu schmerzen. Ich kannte das Gefuehl, ich war knapp einer Erfrierung entkommen. Kommunikation mit den Soldaten war im lauten Wind kaum moeglich und es dauerte einige gebruellte Fragen bis ich herausfand, dass wir mit fuenf Maschienen, vier Lastschlitten und acht Personen unter einem neuem Commander weiterfahren wuerden. Wer dies war konnte ich unter den Helmen nicht erkennen. Die Herren sahen fuer mich mit ihren Kopfbedeckungen alle gleich aus.
Der Wind machte auch den Soldaten zu schaffen. Wir hatten bisher ca. 25 der 70 km in knapp 1 1/2 Stunden zurueckgelegt. Die grossartigen Gehabe und militaerischen Gesten waren im Flachland zurueckgeblieben.

Inzwischen war der Seitenwind so stark geworden, dass der eiskalte Wind durch jede Ritze meiner Gesichtsmaske drueckte. Schon Minuten spaeter hielten wir wieder an. Zwei Maschienen waren hinter uns verschwunden. Wir drehten um und fanden sie. Einer der Motorschlitten war ausgegangen. Als wir abstiegen war Kommunikation nur auf kuerzeste Entfernung moeglich. Der Wind war zu laut. Selbst in meiner Montur, ueber die ich einen riesigen Daunenparka gezogen hatte, spuerte ich wie die Boehen Kaelte durch meine Winterkleidung drueckte. Rasende Schleier aus Eiskristallen zogen ueber den Schnee. Am Horizont zeigte sich die Sonne in ihren schoensten Farben als sie begann unterzugehen.

Waehrend ich argwoehnisch zuguckte wie die Soldaten versuchten den Motorschlitten wieder zu starten, stieg meine Hochachtung vor den Mushern, die es mit ihren Hunden ueber den Berg geschafft hatten. Ich zog nochmals meine Fingerhandschuhe an und nahm meinen kleinen Photoapparat aus der Seitentasche. Nach drei Photos versagte er. Die Soldaten guckten sich den schnell auskuehlenden Motor der Maschiene an und ruettelten an verschiedenen Teilen. Selbst aus der Entfernung war es leicht ersichtlich, dass sich unter den Herren kein Mechaniker befand. Als Zivilist wurde ich zur Begutachtung der Angelegenheit nicht eingeladen.

Schlussendlich entschied der Commander, wie mir durch das Getoese des Windes klargemacht wurde, mit vier Maschienen und vier Lastschlitten weiterzufahren. Jede der Maschienen trug nun 2 Personen. Meiner Schaetzung nach hatten wir weniger als die Haelfte der Strecke nach McLaren zurueckgelegt.

[ Bilder von Theresa Daily ]

GinGin 200 Videos von Peter Kamper:

[Brent Sass #1 Maenner]

[Jodi Bailey #1 Frauen]

[Colleen Robertia #2 Frauen]

Sheep Mountain 150 gestartet

Dezember 14, 2008 by  
Filed under Alle, Sheep Mountain150

Das Sheep Mountain 150 ist bei Sonnenschein, leichtem Wind und Temperaturen zwischen -15 und -20 Grad, am Samstag gestartet. 47 Musher sind, unter den Augen zahlreicher Helfer, Zuschauer und Familienangehoerigen, auf die 150 Meilen lange Strecke gegangen.
Jessica Hendricks aus Two Rivers war die erste, die den Wendepunkt Eureka Lodge wieder verliess und sich, nach der vorgeschriebenen 5-Stunden-Rast, auf die Rueckfahrt zur Sheep Mountain Lodge machte. Die junge Musherin, die schon den 15ten Platz beim Iditarod belegte und vor zwei Jahren nur 21 Minuten hinter Lance Mackey – dem Gewinner des Sheep Mountain – ins Ziel kam, wurde von dem Deutschen Sebastian Schnuelle an zweiter Stelle liegend und dem Gewinner des CopperBasin300, Allen Moore, ‚verfolgt‘.
Danach kamen, bei guten Wetter- und Trailbedingungen Hans Gatt und Jon Little in Eureka Lodge an.
Der viermalige Iditarod-Champion Jeff King, fuhr noch auf dem zehnten Rang liegend.

Fuenf Musher mussten bisher vorzeitig das Rennen aufgeben: Jerry Sousa, Jayne Hempstead, Mike Suprenant, Kathleen Frederick und Kris Boyer.

Aliy Zirkle beim Start des Sheep Mountain 150 2008:

Aliy Zirkle im Eureka Checkpoint:

Yukon Quest Trail Blog 8

Februar 16, 2008 by  
Filed under Mushing, YukonQuest

Seufz,
grosser Fehler, …. David Dalton hat gar nicht mehr 13 Hunde.
Lance Mackey verlaesst den Dawson Checkpoint mit dem jetzt noch groesstmoeglichem Team.
Bin von halbschlafenden Leuten um 4:30 Uhr morgens umgeben um auf Cor Guimond zu warten. Habe noch einen Video-Clip von Lance hochgeladen. Der Clip von Anderson ist in der Dunkelheit leider nichts geworden.
Man rechnet damit, dass die ersten Teams ca. 45 Stunden nach ihrer Abfahrt in Dawson in Pelly Crossing ankommen.
Falls wir nichts aus Scroggie Creek hoehren ist dies das fuer YQ-Profies altbekannte ‚Medien-Loch‘.
Mal sehen, was weiter passiert.
Den ‚Clip‘, den ich von Lance gemacht habe ist echt sehenswert wenn man englisch versteht.
Ansonsten weniger….
Eine Dame hat sich auf meinem Schlafsack breit gemacht, …. neben mir schlaeft ein Kerl auf einem Tisch. (Wieso ? Ist genauso hart wie der Boden, man faellt nur tiefer wenn man sich umdreht.)
Ein aelterer Herr schlaeft mit dem Kopf auf einem anderem Tisch. Der Kaffe ist 5 Stunden alt und schmeckt auch so.
Gaehn…., jetzt muss ich nur eine hoefliche Art finden meinen Schlafsack zurueck zu kriegen.

Ende der Durchsage…..

Yukon Quest Trail Blog 3

Februar 13, 2008 by  
Filed under Mushing, YukonQuest

Hallo,
sitze grade in Eagle in dem kleinem Blockhaus, das als Buecherei dient nachdem ich von Circle den Yukon entlang eingeflogen bin.
Ein traumhafter Flug, aber das Eis auf dem Yukon ist nicht grade in bestem Zustand.
Ich habe grade mit den Trailbreakern gesprochen, die den Trail vor den Mushern zum letzten Mal abfahren.
Sie schliefen in einer kleinen Huette am Yukon als Mackey sie ueberhohlte.
Mackey scheint sich danach ein bischen verirrt zu haben und rastete an einer Flussinsel als wir ueber ihn drueber flogen.
Einige Musher waren natuerlich auf dem Trail, aber ich habe festgestellt, dass es wahnsinnig schwierig ist durch verkratzte Plexiglasfenster bei 120 km/h aus der Luft einen guten Schuss (ich meine Video) abzugeben, werde aber trotzdem in ein paar Stunden ein Video vom Flug hochladen. Die Landschaft ist wirklich sehenswert.
Mackey wird hier nicht vor 22-23 Uhr mit seinen 13 Hunden auftauchen. Brent Sass und Dan Caduce, die ja am Anfang eine ganz schoene Geschwindigkeit zurueckgelegt haben, haben nun nur noch 10 Hunde.
Dan Caduce musste sogar zurueck nach Slaven’s Cabin fahren um einen Hund abzugeben, der erst nach seiner dortigen Abfahrt krank wurde.
Michelle Phillips (es ist lohnenswert sich das Video ihres Unfalls in 101 anzugucken) erscheint nun eine immer bessere Wahl fuer die ersten drei.
Wir werden aber erst mehr wissen, wenn die Musher hier ankommen, denn auch das Flusseis, an dem sich einer der Trailbreaker seinen Motorschlitten beschaedigt hat kann seinen Zoll nehmen,…. speziell in der Nacht die jetzt grade hereinbricht.
Eine gute Nachricht: Draussen sind es schaetzungsweise nur -15 windlose Grad. Die Kaeltewelle ist vorbei.
Ich werde mich spaeter wiedermelden.
Peter
PS: Diese Buecherei hat draussen ein Plumpsklo (Outhouse). Echt romantisch…..

Peter