Mittwochabends werden die Musher der anwesenden Oeffentlichkeit vorgestellt.
Ich lasse die Studenten im Hotel und gehe ein bischen vorher zum Treffen. Die Musher muessen 200 Poster unterzeichnen. Bevor deren Handgelenke lahm werden, gehe ich herum und lasse die Poster fuer die Mile 101 Crew unterzeichnen. Es ist gut, alte Musher und neue Gesichter zu sehen.
Ja, auch dieses Jahr werden wir warmes Wasser fuer die Hundefuetterung und gutes Essen zur Verfuegung stellen.
Ueber 200 Leute kommen zum Treffen, an dem Musher sich der Oeffentlichkeit stellen. Viele der YQ-Musher sind ein bischen scheu. Sie sind mehr an Hunde und frische Luft gewoenhnt, als an einen mit Leuten vollgepackten Raum.
Ohne Frage war es natuerlich schoen, dass viele Veteranen des Rennens mich begruessten obwohl es sicherlich viele weit haerter arbeitende Freiwillige im Rennen gibt als mich. Wie die Musher all die Leute entlang des Trails im Kopf behalten koennen ist mir immer noch schleierhaft.
Sie erinnerten sich an mich, an Mile 101 mit seinen Geschichten und dem guten Essen, das ueber die Jahre seine Spur hinterlassen hat. Dieser Ruhm gilt eigendlich guten Maennern wie Rainer Fischer und anderen Koechen, die unsere Kueche bekannt gemacht haben.
Ich rede nur kurz mit Hans Gatt und fasse meine Frage damit in wenige Worte: “Rennst du das Rennen um zu gewinnen oder trainierst du auf den Iditarod ?” – “Ich will gewinnen,” meint er.
Die kurze Antwort, in der Tonart wie er sie gibt, sagt mir mehr als ein langes Interview. Hans meint es Ernst.
Meine ‘Welpen’, das Videoteam, haben sich unter anderem Brent Sass fuer ihr Filmprojekt ausgesucht. Er will das Rennen ebenfalls gewinnen. Er ist hungrig auf einen Sieg. Ich diskutiere mit ihm das Ende des Rennens, das am Schluss fuer 300 km ueber mehrere schwierige Flusstaeler, Eagle Summit, Rosebud Summit und Boulder Summit fuehrt. “Ich habe in den Huegeln noerdlich von Fairbanks trainiert”, meint Brent Sass. “Ich glaube, dass wir in Hinsicht auf Berge das erfahrenste Team im Rennen sind.”
In dieser Hinsicht sind wir uns nicht ganz einig. Ich zaehle einige andere Teams zu der Kategorie von ‚Berg-Teams‘. Dazu gehoehrt zum Beispiel John Little, Jason Mackey und auch Dave Dalton, dessen Hunde im Sommer Gletschertouren machen. Allerdings einigen wir uns trotzdem darauf, dass das Rennen zwischen Central und dem neuem Checkpoint ‘Two Rivers’ 70 km vor der Ziellinie entschieden wird.
Ich bin davon ueberzeugt, dass auch dieses Jahr Eagle Summit wieder eine Rolle spielen wird und er gibt mir Recht. Stunden spaeter finde ich heraus, dass auch andere Musher so denken.
Peter Kamper