2009 Yukon Quest Trail Blog 12

YukonQuest

Viel gibt es heute eigendlich nicht zu berichten.
Ueber Nacht wurde auf der 1st Avenue mit Lastern Schnee angefahren um eine gute Rennstrecke auf die Strasse zu legen. Danach wurden Zaeune entlang der ersten paar hundert Meter errichtet, damit die Zuschauer morgen in Schach gehalten werden.
Meine Filmcrew half mit all die Plakate der Sponsoren des Rennens an die Zaeune zu haengen. Das hohe Starttor wird auf dem Boden liegend errichtet, damit man auch daran die Poster der wichtigsten Sponsoren anbringen kann, bevor es von ein paar starken Maennern aufgestellt und mit Kabeln gesichert wird. In der Mitte haengt dann oben eine grosse 7 Meter breite, gelbe Plane mit der Aufschrift ‚Yukon Quest 2009′ und wir wollten den Augenblick des Errichtens filmen.
Man war leicht beunruhigt, als sich diese Plane nicht finden lies. Die Unruhe schlug gegen 21 Uhr abends erst in leichten Schrecken und spaeter in Panik um. Das Startbanner liess sich nicht finden !!! Eine Startlinie ohne die Aufschrift Yukon Quest waere ziemlich peinlich gewesen. Man fand diese aber schlussendlich draussen vor dem grossem Gebaeude in dem das Startbanquet stattgefunden hatte. Grosse Erleichterung machte sich breit und kurze Zeit spaeter erhob sich das Starttor ohne grosse Fanfaren im Licht der Strassenlaternen.

Heute geht es endlich los.
Die Crew fand sich bei uns im Zimmer zusammen, das mit drei Jungs (Jose‘ , Nathan und ich) so aussah als waere eine Bombe eingeschlagen. Waesche, Rucksaecke und ungemachte Betten, drei Computer, vier Kameras und aller moegliche Krimskrams bedeckt die beiden Doppelbetten, den Boden und jeglich halb wagerechte Flaeche des kleinen Zimmers.
Jeden Tag hinterlaesst das Zimmermaedchen eine Nachricht: „Konnte die Betten leider nicht machen, da persoenlicher Besitz dort drauf lag.“ Ich vermute, das ist eine rechtliche Sache. Uns macht es nichts aus.

Cricket, die Dame in der Gruppe kam zu uns auf’s Zimmer und wir machten einen Plan fuer morgen.
Spaetestens um 10 Uhr muessen alle Hundetrucks an den hinter der Startlinie gelegenen nummerierten Parkplaetzen eintreffen. Danach wird das gesamte Gebiet abgeriegelt. Zuschauer duerfen hinter gewissen Absprerrungen stehen und selbst die Medien werden rausgeschmissen. Gluecklicher Weise habe ich fuer meine ‚young guns‘ YQ crew-Abzeichen organisieren koennen, womit wir so ziemlich zu allem weiter Zugang haben werden.
Nach dem der letzte Musher die Ziellinie verlassen hat, werde ich mit Cricket zu einer ausserhalb der Stadt gelegenen Bruecke fahren unter der die Musher spaeter durchkommen werden, waehrend die beiden anderen Jungs kurze Stuecke fuer die Webseite zusammenschneiden werden. Ich habe um 10 Clips gebeten, die wir ab 15 Uhr Ortszeit hochladen.Danach geht’s ab nach Braeburn.

Die meisten Musher werden auf dieser langen Strecke zum naechsten Checkpoint rasten und fast alle werden erst nach 14- 16 Stunden dort im Dunkeln gegen 1- 4 Uhr auftauchen obwohl es Hugh Neff ohne Rast auch einmal schaffte schon um 21 Uhr abends dort zu sein.
Wer wann in Braeburn auftaucht, ist ziemlich bedeutungslos. William Kleedehn sagte vor Jahren in seiner philosophischen Art einmal: „Das Rennen wird auf dieser Strecke sicherlich nicht gewonnen, aber es kann auf dieser Strecke verloren werden.“ Er sprach darauf an, dass Hunde sich nach so einem Gewaltakt mit den normalen Rastzeiten nicht so schnell erhohlen oder sich frueh im Rennen zu gestresst fuehlen koennten.

Fuer uns beginnt hier eine lange Reise mit wenig Schlaf.
Allerdings filme ich ploetzlich nicht mehr alleine, womit wir natuerlich weit mehr Musher abdecken koennen und uns abloesen werden, waehrend wir in der Kaelte rumstehen und warten.
Ich bin wirklich gespannt, wie die Clips der Studenten aussehen werden. Fuer Braeburn hatten wir schon besprochen, dass jemand draussen bleibt um einen Musher im Checkpoint ankommen zu sehen und dann sofort reingeht um einen Clip zu schneiden und sich dann mit dem Filmen abloesen laesst. So bleibt auch jeder warm. Aber wir werden mal sehen wie es klappt. Es ist Mitternacht und die Jungs sind immer noch nicht im Bett. Gegen 7 Uhr morgens muessen wir aufstehen und unsere Sachen zusammenpacken. Ich bin mal gespannt, wie sie morgen Nacht um 4 Uhr aussehen…
Ich bin froh, dass Freitag der 13te vorbei ist.
Morgen geht es endlich los…

Peter Kamper

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