Mile 101 Blog 24

Mile101Blog YukonQuest

Ich war letzte Woche im YQ Buero.
Es war schoen von Michael begruesst zu werden, der die ewig klingelnden Telephone des YQ-Hauptquartiers in Schach haelt.
Die Crew der meist freiwilligen Mitarbeiter arbeitet 3 Wochen vor dem Rennen auf Hochtouren.
„Wo ist Alex ?“, fragte ich. Alex ist der alaskanische Race-Manager des Rennens.
„Alex hat im Augenblick ein Treffen mit dem Haupt-Manager des Rennens.“ – „Das hoffe ich doch, “ meine ich recht trocken. Keiner versteht den Witz, den ich machen wollte. „Wo ?“ – „Aehm, … erste Tuer rechts….“.
Ich trete durch die offene Tuer, und werde von Alex Olesen mit einem Laecheln begruesst: „Hey Peter, wie geht’s dir ?“ Alex war selbst ein YQ-Welpe, als er zum ersten Mal als Crew in Mile 101 mitmachte. Heute ist er ein wichtiger Teil der YQ-Organisation. Ich grinse und freue mich ihn wieder zu sehen.
Als meine Augen auf die Dame im Raum treffen begruessen mich harte, veraergerte Augen. Es bedarf keiner laengeren psychologischen Studie des Augenblicks um herauszufinden, dass ich den Raum nicht unaufgefordert haette betreten duerften. Offentsichtlich duerfen normale Leute neuerdings nur mit einem Pass und einer Einladung ins Heiligtum des YQ vorgelassen werden.
Meine Augen wandern zurueck zu Alex: „Ich muss mal mit dir reden.“
Im Hinterkopf verarbeite ich den boesen Blick, den ich grade von der Dame erhielt. Alex sagt:“ Eigendlich muss ich abhauen und ein paar Sachen erledigen, aber was ich hier zu tuen hatte ist klargestellt. Ich habe ein paar Minuten…..“.
Die Dame im Hintergrund schuettelt energisch den Kopf. Ich greife den Augenblick und zeige mich humorvoll: „Alex, … die Dame hinter dir hat grade den Kopf geschuettelt.“
Alex dreht sich um.
Ich setze das beste Laecheln auf, das man sich in meinem Alter als Privatpatient von einem Zahnarzt wuenschen kann waehrend ich ihr in die Augen schaue:“ Und wer bist du ? Alex, es waere nett, wenn du mich vorstellen koenntest.“
– „Oh ja, “ entschuldigt er sich und stellt mich vor: „Dies ist Peter Kamper, der Dogdrop Manager von Mile 101 und der Checkpoint Manager des „Twin Bear- Checkpoins“ fuer das Junior Yukon Quest.
Hilfreicher Weise fuege ich hinzu: “ Ich werde ebenfalls Videos fuer’s Rennen auf eure Webseite hochladen.“
Ich erwaehne nicht die Vielzahl der Titel, die ich vorher im Rennen getragen habe…, oder dass die Dame nach ueber einem Jahrzehnt ein neues Gesicht fuer mich darstellt.
Ich biete wolfsmaessig meine Kehle und betrachte die ihrige mit Interesse.
Nein, wir werden uns nicht verstehen.
Wir schuetteln Haende, aber unsere Augen treffen sich nicht.
Um die gespannten Atmospaehre nicht weiter zu schaedigen, fuege ich hinzu: “ Es sieht so aus als haettet ihr beiden eine Menge zu besprechen. Ich brauche zehn 2008 Poster des YQ und zehn Freiwillgen-Abzeichen.“ – „Die Abzeichen sind noch nicht fertig,“ meinte die Dame deren Namen ich ernsthaft vergessen habe.
„Ah, „…. meine ich. „Alex…, wir reden dann hoffentlich spaeter.“
Ich drehe mich um und verlasse den Raum um mir die 10 Yukon Quest Poster zu nehmen.
Alex folgt mir und runzelt die Stirn: „Wieso brauchst du 10 Yukon Quest Poster ?“
„Fuer die Crew,“ antworte ich etwas zu kurz angebunden. „Meine Crew hat jedes Jahr Poster bekommen.“
Mit ihrem ewigem Laecheln taucht Kim, die Hauptsekretaerin des Rennens auf.
Abgesehen davon, dass sie eine der nie erwaehneten Schaetze des Rennens ist laesst sie sich im Gegensatz zu mir auch kaum irritieren. :“Komm mit, Peter. Ich gebe sie dir.“
Alex folgt ebenfalls: „Zehn Poster ?“ , fraegt er nochmals und guckt mich an. Ich suche nach Worten.
Kim zieht Poster aus grossen Packeten, beginnt zu zaehlen und meint: „Stell dich nicht so an, Alex. Das ist immerhin Peter….“.
Ihre Art ist recht entwaffnend und sie wartet nicht auf die Antwort des Rennmanagers.
Inzwischen sammele ich allerdings meine Gedanken. Ohne Zweifel ist Kim eine der glaenzenden Sterne im Fairbanks Office, aber ich muss nicht verteidigt werden. Ich hohle Atem:
„Ich und meine Tochter Zena werden sich darum bemuehen alle zehn Poster von den diesjaehrigen Mushern unterzeichnen zu lassen. Eines geht an den Huettenbesitzer von Mile 101 dem das Rennen eh nie ‚Danke‘ sagt, eines geht an Carsten Thiess als Haupt-Photograph des Rennens, eines geht an jeden der Mile 101 zu dem macht was es ist und eins geht an die Ivory Jacks Kneipe, die uns immer mit Proviant geholfen hat. Hast du Probleme damit ?“
Eigendlich will ich zu einer laengeren Rede aushohlen, beherrsche mich allerdings. Alex hat Glueck indem er einfach nur „Ach so…“ sagt.

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